Fliegenfischen und Fotografie – bildhafte Erinnerungen |
Was bleibt am Ende eines schönen Angeltages? Es sind die schönen Erinnerungen an gesehenes und erlebtes. Nichts liegt also näher, als dieses anhand von Fotos dauerhaft zu konservieren. Darum befasse ich mich bei meinem heutigen "Praxistipp" ausnahmsweise nicht mit einem Thema, was inhaltlich direkt mit der Fischerei verbunden ist, aber für die meisten Angler doch irgendwo von Bedeutung ist - der bildhaften Aufarbeitung und Dokumentation des Angeltrips und welche Gerätschaft dafür erforderlich ist:
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Das richtige Gerät – Kameras als Begleiter für das Fliegenfischen |
Die Auswahl an modernen Digitalkameras ist riesengroß. Ist man bereit ein paar Euros zu opfern, so steht einer gescheiten Momentaufnahme nichts mehr im weg. Dennoch gibt es natürlich Geräte die sehr gut geeignet sind, während andere Kameras so gut wie nicht zu gebrachen sind. Es gibt digitale Spiegelreflexkameras, Bridgekameras und Kompaktkameras. Von der Bauart her eignen sich die Kompaktkameras am besten für die Fliegenweste. Handlich, klein und meist einfach und intuitiv zu bedienen. Die Spiegelreflexkameras und Bridgekameras sind für zwar für den Profi nützlich bzw. unabdingbar, sie sind in Händen eines Amateurs aber eher für den Familienausflug in den Zoo oder das Familienfest geeignet. Für das Fangfoto bzw. für eine Momentaufnahme am Wasser sollte die Wahl daher zur Kompaktkamera tendieren. Natürlich hat man als Fliegenfischer immer mit Wasser zu tun. Sei es in Tröpfchenform von oben, oder als umgebendes Element beim Watfischen. Wie schnell ist da etwas passiert? Ein Gewitterschauer oder ein unvorsichtiger Schritt und schon sieht man aus wie ein begossener Pudel: Durch und durch nass! Dass die Feuchtigkeit für die empfindliche Elektronik einer Digitalkamera eine nicht zu unterschätzende Gefahr ist, habe ich leider schon selber erlebt. Ich habe mich einmal zu tief gebückt und flutete dabei die Tasche meiner Watweste. Als ich das Malheur bemerkte war es schon zu spät. Die darin befindliche Kamera hatte den Dienst dauerhaft quittiert – Totalverlust! Aber seit ein paar Jahren gibt es die unempfindlichen Outdoorgeräte diverser Hersteller. Meist wasserdicht, staubgeschützt und auch noch stoßfest. Ideale Begleiter bei der Ausübung unseres Hobbys. Daher gibt es für diese Geräte von meiner Seite her eine klare Empfehlung. Allerdings sind gute Outdoorkameras auch nicht ganz billig. 200 bis 400 Euro sollten sie schon einplanen. Was uns besonders interessiert ist die Wasserfestigkeit. Zwar garantieren die meisten Hersteller eine Dichtheit bis zu einer Wassertiefe von mindestens drei Metern, allerdings darf man den Strömungsdruck eines Baches oder Flusses nicht außer Acht lassen. Ebenso sollte man auf eine gute Makrofunktion achten, damit man auch einmal Insektenlarven, deren Imagines, Wildblumen, selbstgebundene Fliegen und ähnliches groß in Szene setzen kann. Als ich mir seinerzeit die erste Unterwasserkamera gekauft habe, war die Auswahl recht beschränkt und Unter-, als auch Überwasseraufnahmen unterschieden sich qualitativ recht stark. Heute gibt es aber eine Fülle empfehlenswerter Geräte, die beide Modi gleich gut beherrschen.Mit einer solchen Kamera sind sie gut beraten und können unbesorgt das Vollbad in ihrem Hausgewässer genießen, ohne das dabei gleich Panik aufkommt das wieder etliche Euro sprichwörtlich über die Wupper (in diesem Fall wohl eher in die Wupper) gegangen sind. Nachfolgend noch eine aktuelle Auflistung (Stand Oktober 2013) empfehlenswerter Geräte von diversen Herstellern:
Natürlich ist die Aufzählung lange nicht komplett. Viele weitere, auch ältere Modelle erweitern die erhältliche Produktpalette. Sie sind damit gut beraten die entsprechenden Testberichte zu studieren, um auch sicher gehen zu können die richtige Wahl zu treffen. Meine Favoriten sind dabei die Canon und die Nikon, was aber nichts heißen will. Unter http://www.computerbild.de/fotos/Die-besten-Outdoor-Digicams-4505161.html und http://www.chip.de/artikel/Hardcore-Robuste-Unterwasser-Kameras-und-Outdoor-Kameras-im-Test_43157623.html finden sie beispielsweise entsprechende Testberichte. Natürlich kann man sich auch ein Unterwassergehäuse für eine bestehende Kamera anschaffen, was aber weniger sinnvoll und zweckmäßig ist. Dem ambitionierten Hobbyfotografen bzw. Semiprofi oder auch Profi wird eine solches “Zweckgerät“ sicher nicht reichen, da er andere Ansprüche haben wird. Wer auf Jagd nach besonderen Motiven (Supermakroaufnahmen oder weit entfernte Wildtiere) ist, kommt nicht umhin eine Spiegelreflexkamera oder Bridgekamera mit ans Wasser zu nehmen. Diese sollte aber gut behütet in einer Tasche am Ufer bleiben. Nach der Technikfrage widmen wir uns nun dem Einsatzgebiet unserer “Hardware“, den Motiven und Bildern:
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Was bleibt ist die Erinnerung - einige Tipps für gelungene Momentaufnahmen! |
Zunächst müssen wir unterscheiden was wir fototechnisch festhalten
wollen. Die Auswahl ist vielfältig. Sie reicht vom banalen Fangfoto,
einer netten Momentaufnahme am Fischwasser, der
Landschaftsfotografie bis hin zur komplexen Bilderserie über einen
Angelurlaub. Für die verschiedenen Anwendungsbereiche gibt es
unterschiedlichste Dinge zu beachten und fast unendliche
Möglichkeiten die gemachten Fotos entsprechend zu präsentieren.
Natürlich kann ich die Thematik hier nur bedingt aufarbeiten, denn
eine vollständige Abhandlung würde wohl ein ganzes Buch füllen.
Dennoch möchte ich ein paar Kniffe und Anregungen bereitstellen,
damit sie ihre schönsten Momente, auch lange nachdem sie sie erlebt
haben, anhand von schönen Bildern wieder aufleben lassen können.
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Das Fangfoto Generell unterscheiden wir zwei Arten von Fangfotos. Diese, auf denen ein toter Fisch nach der Entnahme präsentiert wird und jene, wo der lebende Fisch unfreiwillig quasi "Model steht". Bezüglich der letzteren Sorte sollte man sich stets vor Augen führen, dass wir einem Lebewesen Stress zumuten. Entsprechend schnell und umsichtig sollte man auch verfahren. Dort wo ein toter Fisch Motiv und Mittelpunkt einer Aufnahme ist, spielen Gedanken an den Tierschutz und die Zeit natürlich nur eine untergeordnete Rolle. Man hat also genug Gelegenheit das Bild entsprechend attraktiv zu arrangieren. Diese sollten sie auch nutzen, um ein möglichst attraktives Bild zu erhalten. Bei den Fotos vom lebenden Objekt sollten sie unbedingt zügig handeln und gegebenenfalls auch mal einen unattraktiveren Schnappschuss in Kauf nehmen, denn sie wollen ja einen gesunden und vitalen Fisch zurücksetzen. Empfehlenswert ist bei einem Foto vom lebenden Objekt auf jeden Fall eine dritte und vierte Hand in Form eines Fischerfreundes, der schon die Kamera bedient, während sie den Fisch noch abhaken......aber dazu später mehr.
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Der tote Fisch als Motiv Grundsätzlich sollten sie den Fisch vorher ordnungsgemäß und waidgerecht versorgen, sprich durch einen Schlag mit dem Priest auf den Schädel (in Höhe der Augen) betäuben und anschließend durch einen Kiemenrundschnitt töten. Lassen sie den Fisch kurz ausbluten und bereinigen sie ihn dann von allen Blutresten. Nun sollten sie aber schon an das Erinnerungsfoto denken, denn nichts ist unansehnlicher wie z.B. eine Forelle, die aufgrund längerer Liegezeit fleckig geworden ist. Drapieren sie den Fisch geschmackvoll mit ihrem Getackle (Rute mit Rolle) oder suchen sie ein fotogenes Plätzchen am Ufer. Dabei sollten sie darauf achten das die Sonne / Beleuchtungsquelle sich schräg hinter ihnen oder seitlich befindet. Warum? Sie sollten unbedingt vermeiden einen Schatten auf das Motiv zu werfen. Maßbänder im Bild belegen zwar die Größe eines Fisches, sehen aber nicht gerade Vorteilhaft aus. Nutzen sie zum Größenvergleich lieber andere Gegenstände wie einen schönen Priest, den Kescher, den Rutengriff oder ähnliches. Frisch gemähtes Gras, eintönige Sandflächen etc. kommen auf Bildern ebenfalls “langweilig“ herüber. Suchen sie sich einen strukturierten Untergrund und arrangieren sie eine passende Dekoration. Bei Aufnahmen im Herbst könnten das z.B. bunte Blätter oder Tannenzapfen sein. Fast zu jeder Jahreszeit verfügbar sind knorrige Äste oder ganz banal ihre Fliegendose. Aber immer dran denken: Weniger ist oft mehr! Knausern sie nicht bei den Aufnahmen und probieren sie mehrere Perspektiven und Belichtungsstufen (bzw. Blendenwerte) aus. Löschen können sie die überzähligen Aufnahmen immer noch!
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Ein weniger gelungenes Fangfoto - Der Schatten des Fotografen ist zu sehen. Zudem sind die Lichtbedingungen suboptimal! |
Hier ist das Bild vom gleichen Fisch deutlich besser gelungen - Kein störender Schatten und deutlich sattere Farben |
Wenn sie sich selber mit einem prächtigen Fisch zusammen ablichten lassen wollen: Schauen sie nicht in die Sonne! Verkniffene Augen und ein gezwungenes Lächeln sehen nicht vorteilhaft aus! Halten sie den Fisch ein gutes Stück vor sich (aber nicht wesentlich mehr wie Unterarmlänge), aber übertreiben sie nicht dabei. Grund: Selbst eine stattliche 60+ Forelle sieht direkt “am Mann“ noch relativ mickrig aus. Achten sie dabei auch auf ihre Finger. Von diesen sollte so wenig wie möglich zu sehen sein, denn sie sind ein untrüglicher Größenvergleich. Nebenbei soll ja auch so wenig wie möglich Fisch verdeckt werden. Halten sie diese stets eng zusammen. Vermeiden sie zudem Aufnahmen mit aufgezogenem Teleobjektiv! Hierbei sollten sie tunlichst kleine Brennweiten benutzen.
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Der lebende Fisch als Motiv Hier gilt zunächst einmal das was vorher schon bezüglich dem Licht geschrieben wurde. Des Weiteren gelten natürlich die Anmerkungen im letzten Absatz. Allerdings kommt hier entscheidend der Tierschutzgedanke hinzu. Alles muss möglichst schnell geschehen, damit der Fisch so wenig Stress wie möglich erfährt. Je geringer der Zeitraum ist, den der Fisch über Wasser verbringt, desto besser ist es. Ich habe kürzlich bei einer Internetrecherche von einem Karpfenangler gelesen, der stolz davon berichtet hatte, dass er für ein Fangfoto nur ca. 3 Minuten braucht. Natürlich ein absolutes Nogo!……..Diesen Mann sollte man mal Fragen was er von 3 Minuten unter Wasser hält. Wie schon angemerkt ist hier ein fotografierender Begleiter Gold wert, der schon mal die Kamera bereit hält, während sie den Haken entfernen. Dann den Fisch für einen kurzen Schnappschuss aus dem Wasser heben und wieder seinem Element zuführen. Ist kein Begleiter parat, so belassen sie den Fisch idealer Weise im Wasser. Im Flachwasser kann sich ein größerer Fisch nicht aufrichten – nutzen sie den Umstand. Die Kiemen sollten sich dabei aber stets unter Wasser befinden. Kleinere Fische können sie auch mal schnell in der Hand gehalten aus dem Wasser heben. Halten sie den Fisch dabei aber nie zwanghaft fest bzw. vermeiden sie tunlichst zu starken Druck. Opfern sie lieber mal ein Bild bzw. machen sie lieber Abstriche in der Qualität des Bildes oder beim Motiv, eh dass sie einem Fisch zuviel zumuten.
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Wegen der Eile eine verkorkste Aufnahme - Der Objektivdeckel hängt im Bild rum und der Fisch wurde im ungünstigen Moment abgelichtet |
Wenn ein Fischerfreund als Fotograf zur Verfügung steht gelingen schnell tolle Aufnahmen - die Finger sind eng zusammen |
Dieses Bild zeigt das es auch alleine geht - es lebt vom Lichterspiel der Reflektionen auf dem Wasser |
Auch alleine gelingen schnell schöne Fangbilder: Der Fisch kann sich im Flachwasser nicht aufrichten, ist dennoch von Wasser bedeckt! |
Ein besonderer Fall sind Unterwasseraufnahmen. Auch hier gilt der Grundsatz dass man letztendlich immer noch irgendwo an das Wohl des Tieres denken sollte. Natürlich lässt man im Idealfall auch hierbei einen Begleiter die Fotos machen. Soll es dann aber doch ein Foto sein, obwohl sie alleine sind, hilft meist folgendes: Führen sie den Fisch an sich heran und greifen sie das Tippet. Die Kamera sollte hier aber unverzüglich bereit stehen bzw. schon am Handgelenk der Schnurhand hängen. Ab da an sollten sie den Fisch nicht mehr beunruhigen bzw. durch hastige Bewegungen aufscheuchen. Wenn sie Glück haben gelingt es ihnen den Fisch ruhig zu halten. Dann sollten sie in kurzer Zeit schnell, aber dennoch mit ruhigen Bewegungen eine Serie von Bildern machen. Wie und in welchem Abstand sie dabei die Kamera halten, bzw. welche Einstellungen (Programme) sie benutzen müssen, sollten sie lange vorher exzessiv an einem toten Objekt (z.B. ein Ast im Wasser oder ein Stein) geübt haben. Denn sie dürfen nicht vergessen: Sie können im Ernstfall (beim Fisch) nicht durch den Sucher bzw. auf den Monitor der Kamera sehen. Hierbei ist alles Gefühls- und Erfahrungssache. Die Kamera und ihre Handhabung sollten ihnen also zum Zeitpunkt des “Ernstfalles“ längst ins Blut übergegangen sein. Manchmal haben sie auch die Gelegenheit ein paar Fotos von schon releasten Fischen zu machen. Und zwar immer dann, wenn der Fisch nicht weit flüchtet, sondern unmittelbar in ihrer Nähe sofort einen Standplatz aufsucht. Das passiert zwar sehr selten, bietet aber die beste Möglichkeit für tolle Fotos. Hier heißt es natürlich: Keine Unruhe verbreiten und alle Bewegungen langsam und gleichmäßig ausführen! Im Idealfall kommen sie zu einem tollen Motiv, an dem sie sich noch lange erfreuen können.
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Solche Gelegenheiten sind selten, aber man bekommt sie hin und wieder - Unterwasseraufnahme einer ruhenden Bachforelle |
Zum Wohl des Fisches sollte man auf das perfekte Motiv verzichten - treibende Blatteile und eine Blase auf der Linse später retuscvhieren |
Kleiner Tipp am Rande: Studieren sie professionelle Fangfotos in Printmedien und Büchern, sowie entsprechende Bilder in Internetforen. Sie bekommen sehr schnell einen Blick dafür, welche Fangfotos wirken und welche unattraktiv wirken!
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Bilder von Fliegenfischern Prinzipiell gibt es in der Regel zwei Arten von Motiven (außer dem Fangfoto): Den Fliegenfischer im Drill mit einem Fisch an der Leine und den werfenden Fliegenfischer. Gemeinsam ist beiden dass man eine möglichst kurze Belichtungszeit bei möglichst großem Blendenwert wählen sollte, denn der Protagonist soll ja möglichst scharf dargestellt werden. Den Fliegenfischer im Drill sollte man so groß wie möglich in Szene setzen. Limitierendes Element: Die gekrümmte Rute. Unvorteilhaft wirkt hier eine “Abgeschnittene“ Fliegenrute ohne Spitze. Daher ist es von Vorteil, wenn die Silhouette des Fisches möglichst klein ist, er also tief im Wasser steht oder (falls er sich am Ufer befindet) er in die Hocke geht. Machen sie hier auch eine ganze Serie von Aufnahmen, um eventuell auch eine von dem Moment zu erhalten, wo der Fisch für ordentlich Spritzwasser gesorgt hat. Kommen sie aber bitte nicht auf die Idee den Drill aus diesem Grund künstlich in die Länge zu ziehen! Ein weiteres Motiv sind Wurfstudien, die man ablichten möchte. Hier sollte man darauf achten das man einen möglichst großen Bildausschnitt wählt, damit man auch ein gutes Stück Leine mit auf das Bild bekommt. Die Flugschnur sollte sich dabei möglichst gut vom Bildhintergrund abheben, also eine auffällige Farbe besitzen. Der Fotograf sollte sich schräg vor dem Werfer positionieren. Nun gilt es ein entsprechendes Timing zu finden, um die Auslöseverzögerung der Kamera zu berücksichtigen. Eine Serienbildfunktion der Kamera ist hier ebenfalls von Vorteil.
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Hier hockt sich der Fischer zwar, dennoch ist die Rutenspitze nicht mehr im Bild - das wirkt störend Foto ©: D.Amos |
Hier ist es deutlich besser gelöst - Der drillende Fliegenfischer ist komplett zu sehen Foto ©: D.Amos |
Schöne Wurfstudie mit dem Selbstauslöser völlig eigenständig erstellt |
Auch hier ist alles komplett zu sehen - auch die Schnurschlaufe geht nicht über den Bildrand hinaus |
Statische Landschaftsbilder und Impressionen vom Fischwasser Wenn sie am Wasser unterwegs sind, dann haben sie sicherlich auch mal das Bedürfnis einen besonders schönen Moment oder einen attraktiven Gewässerzug im bildhaft festzuhalten. Über die Bildgestaltung könnte man ein ganzes Kapitel in einem Fotoratgeber schreiben. Daher ist es nicht ganz einfach dieses in aller Kürze abzuhandeln. Dennoch möchte ich auch hier einige Tipps an die Hand geben:
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Fotos bei praller Mittagssonne wirken meist unnatürlich - hier kommt negativ auch noch der wolkenlose Himmel dazu |
Auch ein durchgehend grauer Himmel ohne Struktur verdirbt ein Landschaftsbild |
Hier wurde eine Gegenlichtaufnahme gemacht - allerdings mit schmutziger Linse.........störende Reflektionen sind die Folge |
Eine gute Aufnahme vom Fischwasser - die Bildperspektive wurde sorgfältig ausgesucht |
Nette Idee schlecht umgesetzt - störende Schattenbildung und reflektierende Teile (Reißverschluss und Rute) stören die Bildharmonie |
Hier ist die Situation durch eine andere Perspektive deutlich besser gelöst - die Schatten sind unauffälliger und die Reflektionen sind weg |
Der Teufel im Detail - Zoom- und Makroaufnahmen Fliegenfischer sind oftmals auch sehr naturverbunden und können diversen Motiven abseits der fischereilichen Leidenschaft etwas abgewinnen. So spielt nicht selten auch die Naturfotografie eine große Rolle bei den Streifzügen am Wasser. Diesen unterschiedlichen Motiven wird man in der Regel durch zwei Formen der Fotografie Herr. Zunächst einmal kann eine besonders schöne Wildblume, ein Insekt oder ein Pilz Makroaufnahmen erforderlich machen. In der Regel hat ihre Kamera dafür ein entsprechendes Motivprogramm. Üben sie sich im Erkennen lohnenswerter Motive. Diese bereichern nicht nur ihre Bildersammlung, sondern schärfen auch das Auge für die schöne Natur in der wir uns bei unseren Fischzügen bewegen. Sollte sich am Fischwasser mal nichts tun, so ist es sicherlich nicht von Nachteil, wenn sie auf eine entomologische Fotosafari gehen. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn sie ein entsprechendes wasserdichtes Behältnis in Reichweite haben, indem sie die Nymphen in Szene setzen können. Arbeiten sie bei Makroaufnahmen mit einem möglichst hohen Blendenwert, damit die Tiefenschärfe nicht zu kurz kommt. Andere Tiere, denen wir begegnen erfordern aufgrund ihrer Scheu eine ganz andere Fototechnik. Vielen können wir uns nicht entsprechend nähern, ohne dass sie Reißaus nehmen. Hier ist dann ein kräftiges Zoom gefragt. Die Motivauswahl ist fast unendlich: Die Entenfamilie, der rastende Eisvogel, das Reh im Uferdickicht, die kreuzende Ringelnatter, eine Prachtlibelle usw. . Möchte man diese Momente bildhaft festhalten ist ein guter optischer Zoom mit hohen Werten unabdingbar. Bei meiner Bridgekamera verfüge ich über einen 36x Zoom. Unter einem 5x Zoom tut sich da nicht viel. Zwar verfügen die meisten Kameras noch über ein verstärkendes Digitalzoom, dieses können sie aber getrost vergessen. Die Bildqualität leidet unverhältnismäßig und das Ergebnis wird sie aufgrund des Bildrauschens nicht befriedigen! Also gilt die goldene Regel: Niemals bis in den Digitalzoom hinein gehen!!
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Immer ein dankbares Motiv - Insekten am Fischwasser. Hier ist ein Schmetterling dank Makrofunktion in Szene gesetzt |
Wertvoll für spätere Bindesessions sind Makroaufnahmen von relevanten Insekten und deren Larven - hier eine Steinfliege |
Ohne ein gutes Zoom wäre diese Aufnahme nicht möglich gewesen, da Prachtlibellen scheu sind |
Auch immer wieder sehenswert - die Flora am Fischwasser............hier ein uriger Pilz |
Man sollte immer Augen für das besondere Motiv haben. Eine Spinne am Brückengeländer mit einer verschwommenen Ahr im Hintergrund |
Der Feinschliff – Fotos bearbeiten Wenn sie Fotos geschossen haben und diese zuhause sichten, dann wird das Ergebnis oftmals nicht dem entsprechen, was sie in Erinnerung haben. Das ist aber völlig normal, denn das menschliche Gehirn ist so ausgelegt das es subjektive Eindrücke mit in das Gesehene einbaut. Eine Digitalkamera tut das aber nicht und erstellt das Abbild objektiv. Somit kann es durchaus sein, das die Bilder nicht dem entsprechen was sie erwartet haben. Hier kann man mit einem entsprechenden Bildbearbeitungsprogramm nachhelfen, um doch zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Vernünftige Bildbearbeitungsprogramme bieten eine Vielzahl von Werkzeugen, um die Belichtung zu korrigieren, Farbstiche zu beseitigen, das Bild schärfer zu gestalten usw. . Gute Programme haben oftmals sogar eine All in One - Lösung, die mit einem Klick Fotos optimiert. Neben den teuren Varianten, wie Adobe Photoshop und Corel Paintshop Pro, gibt es auch Shareware und Freeware-Varianten, die durchaus hilfreich sein können. Als Beispiel seien hier die Programme Paint.NET, PhotoFiltre, GIMP, DigiFoto, Magix Foto Designer und Photoscape genannt. Eine weitere Form der Bildbearbeitung ist die künstlerische Verfremdung. Haben sie schon einmal HDR-Bilder erstellt? Die sehen oftmals toll aus und wirken genial, sind aber nicht jedermanns Sache. Hierbei werden identische Bilder mit unterschiedlichen Belichtungswerten übereinander gestapelt und anschließend mit Hilfe einer Dynamikkompression wieder in ein so genanntes LDR-Bild umgewandelt. Moderne Digitalkameras bieten meist eine Automatik, womit drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungswerten direkt hintereinander gemacht werden können. Ansonsten ist manuelles eingreifen in Verbindung mit einem Stativ nötig. Durch die Bearbeitung erhält man sehr kontrastreiche Aufnahmen, die oftmals über den Touch eines Kunstwerkes verfügen. Nicht alle Motive eignen sich gleich gut dafür, aber ein Versuch ist es allemal wert. Das kostenlose Programm Luminace-HDR ist hierfür ein geeignetes Werkzeug. Eine weitere effektvolle Spielerei ist die Erstellung von 3D-Aufnahmen. 3D-Fernseher sind heute der Renner. Warum also nicht mal Motive als 3D-Foto festhalten? Dafür braucht man lediglich eine entsprechende Software, eine 3D-Brille (in der Regel rot/grün) und zwei Fotos, auf denen das gewählte Motiv jeweils in Augenabstand (ca. 6 cm) abgelichtet wurde. Wichtig – eine Verlagerung der Bildachse muss unbedingt vermieden werden. Mit ein wenig Übung klappt das aber überraschend gut. Ich habe mir einen Schlitten für das Stativ gebaut, auf dem ich die Kamera montiere. Kamera auf linke Position – Foto machen, Kamera nach rechts schieben – Foto machen und schon hat man die erforderlichen Bilder um ein Stereo-Foto zu erstellen. Alternativ kann man auch erst mit dem linken Auge durch den Sucher sehen, dann die Kamera parallel zum rechten Auge führen, ohne diese zu kippen oder zu drehen und dann mit dem rechten Auge durch den Sucher sehen und das zweite Bild machen. Anschließend werden die Bilder mit z.B. Anamaker 3D verarbeitet. Oftmals entstehen dadurch beeindruckende 3D-Aufnahmen. Leider kann man diese nur unter Verwendung der entsprechenden Brille betrachten – ist aber dennoch, wie schon erwähnt, eine effektreiche und imposante Spielerei.
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Das unbearbeitete Bild der Rur in Monschau - Die Perspektive ist gut, aber das Bild könnte insgesamt besser sein |
Hier habe ich als ersten Schritt die "automatische" Korrektur eines Bildbearbeitungsprogramms (PaintShop pro) benutzt |
Hier habe ich das Bild in einem zweiten Schritt mit mehr Schärfe versehen |
Als letzten Schritt habe ich Helligkeit und Kontrast angepasst - ein deutlich gefälligeres Ergebnis ist die Folge |
Eine gestalterische Spielerei sind HDR-Aufnahmen. Das gleiche Bild effektvoll mit Luminace HDR in Szene gesetzt |
Wohin mit den digitalen Schätzen? Archivierung und Speicherung! Zunächst stellt sich die Frage wie man die gemachten Aufnahmen archiviert. Die Speicherkarte der Kamera ist ja irgendwann voll. Um Datenverlust zu vermeiden, sollte man daher mehrere Medien verwenden, auf denen die Fotos hinterlegt werden. Ich rate diesbezüglich zur Festplatte vom PC mit zusätzlichem Backup auf DVD und einer externen Festplatte. DVD’s (bzw. CD’s) unterliegen schließlich einem Alterungsprozess und könnten unlesbar werden. Hierbei sollten sie auf eine übersichtliche Ordnerstruktur achten, damit sie die immer größer werdende Bildersammlung übersichtlich halten. Löschen sie regelmäßig die nicht mehr benötigten oder misslungenen Fotos, um die Sammlung nicht unnötig “aufzublasen“! Die schönsten Bilder sollten sie aber zusätzlich noch attraktiv bereithalten. Dafür gibt es mehrere Varianten. Zunächst einmal können sie Diashows erstellen, die sie mit entsprechenden Programmen erstellen. Solche Bilderserien können dann mit einem geeigneten DVD-Player wiedergegeben werden. Hintergrundmusik und Überblendungen beim Bildwechsel werten das Ganze auf. Natürlich können sie auch zum gewöhnlichen Papierabzug greifen. Schicken sie ihre schönsten Bilder an ein Fotolabor und lassen sie diese ganz normal auf Fotopapier abziehen. Wenn sie sich das ganze etwas mehr kosten lassen wollen besteht noch die von mir favorisierte Möglichkeit: Stellen sie doch einfach vom Angeltrip oder Themen bezogen ein attraktives gebundenes Fotobuch her! Diesen Dienst bieten inzwischen viele Anbieter an. Das Fotobuch können sie meist frei gestalten und sogar mit entsprechenden Texten versehen. Für mich ist das die absolut schönste Art bildhafte Erinnerungen attraktiv und sehenswert zu präsentieren und zu archivieren. Das kostet zwar oftmals eine Kleinigkeit, das Ergebnis ist aber dafür absolut sehenswert. Ich hoffe ich habe ihnen hiermit bezüglich Bilderstellung, -nachbearbeitung und –verwaltung einige Anregungen, sowie Hilfestellung für die Fotografie am Fischwasser geben können. Was bleibt ist stets die Erinnerung und die soll ja möglichst attraktiv bewahrt werden. In diesem Sinne……viel Freude beim Festhalten besonderer Motive und Augenblicke!
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Erinnerungsfotos attraktiv in Szene gesetzt und archiviert: Selbstgestaltete Fotobücher, Papierabzüge (hier Poster) und Bilder-DVD's |
ein gutes Gelingen und viele schöne Erinnerungsfotos wünscht ihnen |
ihr |
Detlef Henkes |