Die
Bachforelle und ihre Formen und Verwandten - Eine Spezies mit tausend
Gesichtern!
Ich bin im Internet während der Recherche für mein Lexikon irgendwann auf
die Doubsforelle gestoßen. Diese hat in mir die Neugier bezüglich der
verschiedenen Forellenstämme und -formen wiedererweckt. Nichts lag also
näher als sich einmal schlau zu machen mit was für Arten und Formen der
Bachforelle wir es überhaupt zu tun haben. Schnell erkannte ich das dieses
kein leichtes Unterfangen war und das sogar die Wissenschaft derzeit keine
verlässliche Auskunft geben kann bzw. gibt. Um ein wenig Licht in das Dunkel
zu bringen entschloss ich mich dazu die gefundenen Informationen und
Erkenntnisse an dieser Stelle zusammenzutragen und zu sammeln. Ich hoffe ich
kann ihnen mit diesem Artikel ein wenig Freude machen und etwas
Aufklärungsarbeit betreiben. Lernen sie die Bachforelle und ihre Verwandten
näher kennen. Vielleicht entdecken sie ja auch für sie völlig Neues!
Aufgrund der Datenmenge und des Umfangs werde ich allerdings in mehreren
Teilen vorgehen. Immer wieder reinschauen lohnt sich also! Leider gestaltet
sich die Untermalung der Abhandlung mit entsprechenden Bildern aufgrund der
Rechts- und Urhebersituation etwas schwierig. Gelegentlich werde ich also
Links einfügen, die zu einem entsprechenden Bild führen.
Teil 1:
Die Gattung Salmo - Allgemeines zu Lachs, Forelle und Co.
Die lachsartigen
Fische (Salmoniformes) haben mit den Lachsfischen (Salmoniden) eine
besondere Bedeutung für den Fliegenfischer. Gerade die Bachforelle wird uns
häufig begegnen. Für uns Fliegenfischer und Naturfreunde haben wir es
namentlich bei der Bachforelle mit Salmo trutta Forma fario zu tun. Die
Gattung Salmo wird derzeit in erster Linie mit den Fischarten atlantischer
Lachs (Salmo salar) und den verschiedenen Formen der heimischen Forelle (Salmo
trutta) in Verbindung gebracht. Ein recht magerer Stammbaum, so könnte man
denken. Aber weit gefehlt! Ich gehe eine Wette darauf ein, dass sie nach dem
Studieren dieser "kleinen" Abhandlung überrascht sein werden wie vielfältig
sich die Bachforelle mit ihren Verwandten und Lokalformen darstellt. Bei der
lateinischen Namensgebung einer Fischart wird versucht eine Systematik
einzuhalten. Die Namensgebung sieht eine Gattungsbezeichnung (in unserem
Fall Salmo), einen Artnamen (in unserem Fall trutta) und einen Formenhinweis
(Forma = f. - bei der Bachforelle fario) vor. Nebenbei angemerkt sei noch
angemerkt, das es gewisse Indizien dafür gibt das die Wiege aller Salmoniden,
namentlich aller Forellen- , Äschen-, Huchen-, Renken-, und Saiblingsarten
in Zentralasien zu finden sein könnte. Nirgendwo gibt es mehr Arten und
Formen, wie auf dem asiatischen Kontinent.
Für die Gattung Salmo
lässt sich verallgemeinernd zunächst folgendes anmerken:
Im Jahr 1758 vergab Linnaeus den Gattungsnamen und ordnete in diese Gattung
lachs- und forellenartige Knochenfische ein, die in Europa, Nordafrika und
Westasien heimisch waren.
Es handelt sich bei diesen allgemein um lang gestreckte, spindelförmige
Fische mit höherem als breitem Körperquerschnitt. Der Kopf dieser Fische ist
dabei relativ klein, während die Mundspalte bis unter das Auge reicht. Die
Kiefer sind bei den Milchnern während der Paarungszeit oftmals zu einem
Haken (Laichhaken) verformt. Die Zunge und der Stiel des
Pflugscharbeins sind bezahnt, letzteres
zumindest im juvenilen Stadium. Die Flanken weisen zahlreiche dunkle Punkte
auf, während die Schwanzflosse einfarbig erscheint. Die Afterflosse weist
sechs bis neuneinhalb verzweigte Strahlen auf. Bei Fischen der Gattung Salmo
sind die Schuppen des Seitenlinienorgans rundlich, überlappend und etwa so
groß wie die Schuppen darüber und darunter. Soviel zunächst zum allgemeinen
Erscheinungsbild.
Zur Lebensweise der
Fische innerhalb der Gattung Salmo lässt sich vermerken:
Es handelt sich hierbei meist um anadrome
Wanderfische, die also im Meer leben
und für das Laichgeschäft in
Flüsse aufsteigen. Bei einigen Arten gibt es neben der anadromen Wanderform
(z.B. "Meerforelle") auch ständig im Süßwasser verbleibende Formen (wie z.B.
"Bachforelle" und "Seeforelle"), während bei vielen Arten nur
Süßwasserformen vorkommen. Wichtig: Die verschiedenen Formen sind meist
genetisch weitestgehend identisch und können sich untereinander paaren.
Individuen können bei manchen Arten innerhalb ihrer Lebenszeit von einer
Form zur anderen wechseln.
Bei der Systematik der Gattung Salmo wird es nun kompliziert:
Die Systematik innerhalb der
Gattung Salmo ist unter Ichthyologen und Fachautoren sehr umstritten.
Während einige Fachleute nur wenige Arten anerkennen,
erkennen andere die zahlreichen lokalen Populationen als eigenständige Arten
oder Unterarten an. Genaue Untersuchungen werden durch das Vorkommen
verschiedener Formen innerhalb einer Art in gemeinschaftlichen
Habitaten, sowie durch Besatz von Gewässern mit nicht autochthonen Fischen
erschwert, so dass letztendlich die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der
Fische nicht mehr feststellbar sind. Eine Artaufstellung für die
europäischen Arten nach Maurice Kottelat und Jörg Freyhof und für die
außereuropäischen Arten laut "Fishbase" ergibt derzeit allein 35!
europäische und nichteuropäische Fischarten innerhalb der Gattung Salmo, die
wiederum noch weitere Formen aufweisen können. Sie sehen also das es längst
nicht mit der Unterscheidung zwischen dem atlantischen Lachs und der
heimischen Forelle, mit ihren Unterformen Bach-, See- und Meerforelle, getan
ist. Der atlantische Lachs soll uns hier nun nicht weiter interessieren. Ich
beschränke mich im folgenden auf die Vorstellung der betreffenden
Forellenarten und -Formen.
Teil 2: Die heimische
Forelle (Salmo trutta) und ihre Formen und Varianten
Wer
an die heimische Forelle (Salmo trutta) denkt, dem kommt zunächst die
Bachforelle in den Sinn. Weiterhin wird sofort eine Assoziation zur Meer-
und zur Seeforelle hergestellt. In der Tat handelt es sich hierbei um ein
und dieselbe Fischart, die verschiedene Varianten hervorbringt. Ähnliches
kann man im übrigen interessanterweise auch bei der Regenbogenforelle (Oncorhynchus
mykiss), die früher fälschlicherweise als Salmo-Art (Salmo gairdneri oder
Salmo irideus) geführt wurde, beobachten. Aufgrund der vorkommenden Formata
Salmo trutta f. trutta, Salmo trutta f. fario und Salmo trutta f. lacustris
ist das Aussehen der heimischen Forelle äußerst variabel. Selbst die
verschiedenen Stämme der unterschiedlichen Einzugsgebiete (z.B. Rhein und
Donau) weisen mehr oder weniger deutliche Unterschiede in der Zeichnung auf.
Als Grund- oder Urtyp dürfte hier laut ihrer Nomenklatur die Meerforelle (Salmo
trutta f. trutta) anzusehen sein. Unter
http://www.fliegenfischen-deutschland.de/Fischarten_Meerforelle.htm
finden sie eine sehr schöne und ausführliche Beschreibung des anadromen
Wanderfisches. Diese Fischart hat im Laufe der Evolution auch zwei
ausschließlich im Süßwasser lebende Formen ausgebildet. Zum einen die
wandernde Seeforelle (Salmo trutta f. lacustris) deren Beschreibung sie
hier
finden und zum anderen die uns vertraute Bachforelle (Salmo trutta f. fario)
die
an dieser Stelle
von mir beschrieben wird. Die Bachforelle kommt häufig sowohl in
Lebensgemeinschaften mit der Meerforelle, als auch mit der Seeforelle vor
und ist für den Fliegenfischer einer der wichtigsten Beutefische. Aus diesem
Grund möchte ich auf sie an dieser Stelle auch noch ein wenig genauer
eingehen. Prinzipiell unterscheiden wir zwei große Stämme bei diesem Fisch.
Zum einen den "rheinischen oder korrekter auch atlantischen Stamm", welcher
sich grob gesehen von den Alpen aus in nord-westlicher Richtung verbreitet
und den "danubischen Stamm", der prinzipiell eher in süd-östlicher Richtung
und dabei vor allem im Einzugsgebiet der Donau sein Verbreitungsgebiet hat.
Aber es gibt natürlich auch noch weitere kleinere und lokale Stämme, wie zum
Beispiel einen "Mittelmeerstamm" oder die "britisch stämmigen" Browntrouts
Englands, Irlands und der Kanalinseln. Dazu später bei den Artbeschreibungen
aber mehr.
Äußerlich sind die beiden großen Stämme des europäischen Kontinents
bisweilen nur schwer zu unterscheiden, kommen doch auch innerhalb dieser
unterschiedliche Farbvarianten vor. Absolute Gewissheit kann hier lediglich
die Genanalyse liefern. Dennoch gibt es auch optische Anhaltspunkte. So
weist eine danubische Bachforelle als adultes Tier nicht selten noch eine
schwach ausgeprägte, an die Jugendfärbung erinnernde, Streifenbildung im
Bereich der hinteren Körperhälfte auf. Ebenso als typisches Kennzeichen sind
oftmals deutliche rote Punkte in der Fettflosse zu finden. Beide
Kennzeichen fehlen der atlantischen Bachforelle in der Regel. Meist wirkt
die danubische Forelle auch einen Tick gedrungener als der atlantische
Schwesterfisch und von der Grundfarbe her tendiert sie deutlich stärker in
bräunlich silbrige Töne, während die atlantische Forelle eher gelblich
grünbraune Farbtöne aufweist. Verlässliche Farbangaben sind aber kaum
möglich, da die Farbe eines Gewässers und die vorkommende Nahrung auf die
Pigmentierung einen erheblichen und maßgebenden Einfluss hat. Die eigentlich
für eine Bachforelle typische Zeichnung mit roten Punkten, die weiß umrandet
sind, kann in vielen Fällen auch ganz fehlen. Dieses ist vor allem bei dem
gleichzeitigen Vorkommen der Meerforelle oder einer genetischen Verfälschung
durch einen Besatz mit britisch stämmigen "Browntrouts" häufig zu
beobachten. Damit man sich eine ungefähre Vorstellung davon machen kann wie
vielfältig sich die Bachforelle optisch darstellen kann möchte ich
stellvertretend ein paar Bilder aus meinem Fundus zeigen:
Teil
3: Die Forelle (Salmo trutta) und deren lokale Formen und Unterarten in
Europa
Es gibt zahlreiche
Forellenarten in Europa, von denen wiederum viele endemisch vorkommen. Bei
einigen ist nicht abschließend geklärt, ob es sich tatsächlich um eine
eigenständige Art oder eine Unterart der europäischen Forelle (Salmo trutta)
handelt. Nachfolgend finden sie eine Aufstellung der diversen Spezies mit
einer kurzen Beschreibung und einem Bildhinweis:
Salmo
aphelios (Kottelat
1997)
Die Fischart
Salmo aphelios ist eine von mehreren
im Ohridsee an der
albanisch-mazedonischen Grenze
vorkommenden Forellenarten. Salmo aphelios erreicht eine durchschnittliche
Länge von 40 Zentimetern, selten auch mehr. Äußerlich gleicht sie
weitestgehend der Ohridforelle
(Salmo letnica) und der Art Salmo
balcanicus, weist im Gegensatz zu diesen ein oranges Fleisch auf. Der Kopf
und der Körper sind silbrig mit schwarzen Flecken. Rote Flecken sind vor
allem in Höhe des Seitenlinienorgans zu finden. Die Art sucht zum laichen
von Mai bis Juli die Ostküste des Sees auf, wodurch sie zeitlich von der im
Januar und Februar laichenden Art Salmo letnica und von der von Oktober bis
Januar am Ausfluss des Sees laichenden Salmo balcanicus hinsichtlich der
Fortpflanzung getrennt ist.
Hier findet man ein Bild dieser Forellenart.
Salmo balcanicus (Karaman
1927)
Eine weitere endemisch im Ohridsee
vorkommende Art ist Salmo balcanicus. Sie hat ihr natürliches
Verbreitungsgebiet im
Nordwesten des Ohridsees
an der albanisch-mazedonischen Grenze und an dessen Abfluss. Da die
Laichgründe am
Ausflauf des Sees inzwischen durch ein Wehr und zwei Staubecken verbaut
sind, ist die Art möglicherweise inzwischen ausgestorben.
Auch sie erreicht eine durchschnittliche Länge von 40 Zentimetern, selten
aber auch mehr. Äußerlich gleicht sie weitestgehend der
Ohridforelle (Salmo
letnica) und der Art Salmo aphelios,
weist im Gegensatz zu diesen ein blassrosa farbenes Fleisch auf.
Der Kopf und der
Körper sind silbrig mit schwarzen Flecken. Rote Flecken sind vor allem in
Höhe des Seitenlinienorgans zu finden. Die Art sucht für das Laichgeschäft
von Oktober bis Januar den Auslauf des Sees auf.
Hier ist ein Bild dieser Forellenart zu sehen.
Salmo carpio
(Linnaeus 1758)
Die Gardaseeforelle (Salmo
carpio) ist eine Forellenart,
die endemisch im norditalienischen Gardasee vorkommt. Adulte
Gardaseeforellen sind silbrig mit nur sehr wenigen schwarzen Punkten
auf dem Körper und weisen fast keine Punkte auf dem Kopf auf.
Während der Paarungszeit entwickeln die Milchner häufig eine
dunkel-marmorierte Körperzeichnung. Gardaseeforellen werden bis zu
50 Zentimetern lang. Gardaseeforellen gehören wie viele Renkenarten
zu den Bewohnern der Tiefenzonen und leben überwiegend in
Wassertiefen von mehr als 100 Metern. Sie ernähren sich von
Zooplankton und von Boden bewohnenden
Krebstieren. Die Männchen entwickeln ihre Geschlechtsreife mit zwei,
die Weibchen dagegen erst mit drei Jahren. Bei der alle ein bis zwei
Jahre stattfindenden Paarung wird in 50 bis 300 Meter Tiefe der
Laich in der Nähe unterirdischer Quellen abgegeben. Das Höchstalter
des Fisches beträgt fünf Jahre. Fotos der Gardaseeforelle sind
hier
und
hier
zu sehen.
Salmo cenerinus (Chiereghini
1847)
Salmo cenerinus
ist eine
Forellenart, die in Norditalien vom Po bis zum
Isonzo und am Nordhang des Apennin zu Hause
ist. Die Art wurde inzwischen in diversen Gewässern außerhalb ihres
ursprünglichen Verbreitungsgebiets ausgesetzt, wozu möglicherweise
auch das Einzugsgebiet des Isonzos gehört. Es kam vermutlich auch zu
Hybridisierungen
mit eingeführten Bachforellen
(Salmo trutta fario) bzw. Seeforellen (Salmo trutta lacustris).
Salmo cenerinus bildet ähnlich wie die Forelle verschiedene Formen
aus und erreicht in Seen eine Körperlänge von bis zu 80 Zentimeter,
in Fließgewässern dagegen lediglich nur ein Endmaß von 40 Zentimeter
Körperlänge. Sie weisen auch als ausgewachsene Tiere die typisch
balkenartige Jugendzeichnung auf. Schwarze und dunkelbraune, sowie
rote Flecken sind über den ganzen Körper verteilt. Die Schwanzflosse
ist wie bei jungen Lachsen leicht eingebuchtet.
Die Art besiedelt klare, schnellfließende und suerstoffreiche
Fließgewässer im Hügelland, sowie subalpine und alpine Seen. Als
Nahrung dienen Wasserinsekten und andere Wirbellose, wobei große
Individuen zu Raubfischen werden. Die
Laichzeit erstreckt sich
temperaturabhängig von November bis Februar. Der Laich wird in den
Zuflüssen bzw. Oberläufen der Heimatgewässer im Kiesbett abgelegt.
Die Milchner werden mit zwei, die Rogner erst mit drei Jahren
geschlechtsreif, wobei das Höchstalter bei mindestens acht Jahren
liegt.
Hier
ist ein Foto von Salmo cenerinus zu sehen.
Salmo cetti (Rafinesque
1810)
Die Mittelmeer-Bachforelle
oder Korsikaforelle (Salmo cettii) ist
eine Forellenart,
die auf Korsika, Sardinien, Sizilien und in Italien im
Bereich der Magra
vorkommt. Viele Autoren sehen die Mittelmeer-Bachforelle als
eine Unterart der Forelle
(Salmo trutta f. macrostigma). Ob die heute als
Mittelmeer-Bachforelle bezeichnete Forelle daher eine eigene
Art ist bzw. eine Unterart darstellt,
ist systematisch noch nicht völlig geklärt.
Mittelmeer-Bachforellen sind klein bleibend und
erreichen daher eine maximale Körperlänge von
höchstens 40 Zentimetern. Der Körper weist schwarze
und bräunlich-rote, kleine, augenähnliche Punkte
sowie auch im adulte Stadium neun bis dreizehn
dunkle Querstreifen auf den Flanken auf. Die
Schwanzflosse ist wie
bei Junglachsen leicht eingebuchtet.
Die Fische
besiedeln Bäche und Flüsse im Mittelgebirge
und
karstige Quellbereiche
im Flachland. Sie halten sich gerne in dicht
bewachsenen Bereichen auf. Die Nahrung
besteht vor allem aus Wasserinsekten. Von
Januar bis
März werden die Eier auf dem Kiesgrund im
Flachwasser abgelegt. Ein Bild von Salmo
cetti ist
hier
zu sehen.
Salmo dentex (Heckel 1852)
Salmo dentex
ist eine
Fischart aus der Familie der Lachsfische (Salmonidae),
die endemisch im Balkangebiet in Teilen
Kroatiens, Bosnien Herzegowinas, Montenegro
und Albaniens, bis in den Norden
Griechenlands
vorkommt.
Dabei beschränkt sich ihre Population auf
die küstennäheren Bereiche der
Mittelmeer-Anreiner. Der Forellenfisch
erreicht durchschnittlich eine Länge von 20
bis 25 Zentimetern, im
Hutovo
Blato - Habitat wurden offensichtlich jedoch
schon Tiere mit fast 60 Zentimeter Länge,
bei zwei Kilogramm Gewicht gefunden. Der
Körper ist spindelförmig und seitlich
abgeflacht, wobei der Kopf relativ spitz
ist. Der Rücken ist silbrig und zum Bauch
hin verläuft die dunklere Grundfärbung bis
zum einem Weiß. In der oberen Körper- und
Kopfhälfte befinden sich kleine schwarze
Flecken und Punkte, während tiefrote Punkte
mit hellem Rand von verschiedener Größe über
die gesamte Flanke verteilt sind. Das
Seitenlinienorgan
erstreckt sich über 115 bis 122 Schuppen.
Die grauen Flossen weisen zur Paarungszeit,
von November bis Januar eine orange Färbung
auf. Der Kieslaicher bildet wie Salmo trutta
eine Bach- und eine Seeform aus, welche zur
Laichzeit in die Quellflüsse aufsteigt.
Manche Populationen scheinen zudem in
größeren Seen zu überwintern um die wärmere
Jahreszeit in den Zuflüssen zu verbringen.
Hier
und
hier sieht man eine
Abbildung von Salmo dentex.
Salmo farioides (Karaman 1938)
Dieser
stark an die Bachforelle erinnernde
Salmonide kommt im Balkangebiet
vom
Zrmanja
bis zum Mornos
und möglicherweise im griechischen
Alfios
vor, wobei die Neretva in
Bosnien-Herzegowina wohl das
Hauptverbreitungsgebiet darstellt.
Salmo farioides erreicht durchschnittlich
eine Länge von bis zu 30 Zentimetern, wobei
die
Rückenflosse bei
44
bis 50% der
Gesamtlänge
und die Afterflosse bei 73 bis 80% dieser
beginnen. Die Kiemenreusen des Fisches
weisen 18 bis 21 Dornen auf. Die
strömungsliebende Art besiedelt
Stromschnellen und schnell fließende, klare
und kalte Bäche sowie Gebiete unterhalb von
Wasserfällen. Über die genaue Lebensweise
des Fisches ist fast nichts bekannt, es ist
jedoch anzunehmen das diese ähnlich der
Bachforelle ist. Ein Foto von Salmo
farioides ist
hier
zu finden.
Salmo ferox (Jardine 1835)
Die Feroxforelle (Salmo ferox) ist eine
Seeforellenart und
kommt ursprünglich in Nordirland im
Lough Melvin,
Lough Mask, Lough
Corrib und Lough Mask, in Schottland im Loch
Awe, Loch Laggan und anderen Seen, sowie
wahrscheinlich in den Seen Ullswater und
Bassenthwaite in Cumbria sowie im Llyn
Padarn und Llyn Peris in Wales
vor. Von manchen Autoren wird sie mit dem
Namen Salmo trutta f. ferox als Unterart der
europäischen Forelle
angesehen. Die genaue taxonomische
Abgrenzung der Arten Salmo ferox und Salmo
trutta ist sehr schwierig.
Feroxforellen können eine Länge von über 80
Zentimetern und ein Gewicht bis zu 14
Kilogramm erreichen. Der Körper ist braun
bis silbrig mit schwarzen Flecken. Rote
Punkte fehlen völlig. Die Art besiedelt von
Natur aus tiefe und nährstoffarme Seen, in
denen
Saiblingsarten
vorkommen, die einen Großteil der Beute
ausgewachsener Feroxforellen ausmachen. Die
Jungtiere bis etwa 30 Zentimeter Länge
ernähren sich vorwiegend von Insekten und
anderen Wirbellosen, wobei ältere Tiere fast
ausschließlich Fische fressen. Während der
Laichzeit
im November bis Dezember werden die Eier in
den tiefen Zuflüssen der Seen abgelegt. Die
maximale Lebenserwartung liegt bei
stattlichen 23 Jahren. Unter diesem
Link
ist und
hier
ein Foto der Feroxforelle zu sehen.
Salmo fibreni (Zerunian & Gandolfi 1990)
Salmo fibreni
ist eine
klein
bleibende Forellenart, die endemisch
im Lago di Posta Fibreno
und dessen Zuflüssen in
Mittelitalien vorkommt. Salmo
fibreni erreicht nur eine Länge von
bis ca. 20 Zentimetern. Auch
ausgewachsene Tiere behalten die
typische Jugendzeichnung bei, die
aus sieben bis elf großen, dunklen
und vertikalen Bändern besteht. Die
Flanken weisen 15 bis 20 runde,
augenähnliche Flecken von rötlicher
bis dunkelbrauner Färbung auf , die
etwa die Größe des Auges erreichen.
Die
Laichzeit liegt mit einem
Zeitraum von Dezember bis
Januar vor derjenigen der
ebenfalls lokal vorkommenden
Mittelmeer-Bachforellen
(Salmo cetti). Dabei werden
die Eier in der Nähe der
Unterwasserquellen abgelegt.
Hier
ist ein Foto der Forellenart
zu sehen.
Salmo labrax (Pallas
1814)
Die
Schwarzmeerforelle (Salmo
labrax) ist eine
Forellenart, die in
den Flüssen heimisch
ist, die in das
Kaspische Meer
münden Sie kommt
auch im
Lipkovska
in Mazedonien
vor. Ihr gesamtes
Verbreitungsgebiet
reicht damit vom
Balkan im Westen bis
nach Weißrussland
und Georgien im
Osten. Auch im
Norden der Türkei
ist sie zu finden.
Von einigen
Ichthyologen wird
sie als Salmo trutta
f. labrax bezeichnet
und würde damit als
Unterart der Forelle
(Salmo trutta)
gelten.
Von der
Schwarzmeerforelle
kommen
sowohl
anadrome
Wanderformen,
Seen
besiedelnde
Seeformen,
als auch
zeitlebens
in kleinen
Fließgewässern
verbleibende
Formen vor
("Meerforellen",
"Seeforellen"
und
"Bachforellen").
Von der
Nominalform
der
europäischen
Forelle (Salmo
trutta)
unterscheidet
sie sich
durch eine
höhere Zahl
der
vorhandenen
Kiemenreusendornen
(16 bis 18)
an den
Kiemenbögen.
Sie erreicht
eine Länge
von bis zu
80
Zentimetern.
Die
Schwanzflosse
des Fisches
ist nur
wenig
eingekerbt.
Die
anadrome
Form
lebt
im
Meer,
bis
in
Tiefen
von
etwa
50
Metern.
Ähnlich
der
Meerforelle
(Salmo
trutta
f.
trutta)
zieht
sie
zum
Laichen
nach
etwa
zwei
bis
vier
Jahren
Aufenthalt
im
Meer
von
April
bis
Mai
bis
in
die
Fließgewässer
im
Hügelland.
Die
Lebensweise
der
Seeform
entspricht
in
etwa
der
von
Salmo
trutta
f.
lacustris.
Die
Orts
treuen
Bachformen
finden
sich
dagegen
ganzjährig
in
Flüssen
und
Bergbächen
mit
kaltem,
klaren
Wasser
und
entsprechend
steinig-
oder
kiesigem
Bodengrund.
Sie
laichen
in
den
schnell
fließenden
Oberläufen
der
Gewässer.
Die
Laichzeit
der
Art
liegt
zwischen
Oktober
und
Januar.
Jungfische
der
anadromen
Form
verbleiben
für
zwei
bis
vier
Jahre
in
ihrem
Geburtsfluss,
wo
sie
im
Süßwasser
die
Geschlechtsreife
erreichen,
bevor
sie
ins
Meer
abwandern.
Die
etwa
5
Millimeter
großen,
gelben
oder
orangen
Eier
schlüpfen
nach
42
bis
56
Tagen.
Als
Nahrung
dienen
zunächst
verschiedene
Wirbellose,
große
Tiere
fressen
später
vor
allem
Fische
und
größere
Krebstiere.
Hier
ist
ein
entsprechendes
Bild
der
Schwarzmeerforelle
zu
sehen.
Salmo
letnica
(Karaman
1924)
Die
auch
als
Ohridforelle
(Salmo
letnica,
selten
auch
als
Salmo
trutta
f.
letnica;
mazedonisch:
Ohridska
pastrmka,
albanisch:
Koran
und
englisch:
Ohrid
Trout
bezeichnet)
ist
ein
zu
den
Salmoniden
zählender
Süßwasserfisch,
der
als
eine
von
mehreren
endemischen
Arten
im
sehr
tiefen
und
ältesten
See
Europas,
dem
Ohridsee
an
der
albanisch-mazedonischen
Grenze
vorkommt.
Aktuell
liegen
nur
wenige
Daten
zum
Verhalten
und
dem
Vorkommen
des
Fischs
vor.
Die
Taxonomie
des
Fisches
sollte
ebenfalls
mit
aktuellen
wissenschaftlichen
Methoden
überprüft
werden.
Da
die
Ohridforelle
ein
wohlschmeckender
Speisefisch
ist,
was
zu
einer
starken
Überfischung
führte,
wird
sie
auf
der
Roten
Liste
der
IUCN
als
gefährdet
geführt.
2001
wurde
der
Status
allerdings
"auf
keine
ausreichenden
Daten"
geändert.
Während
der
Fisch
in
Mazedonien
nach
einem
Entnahmeverbot
im
Jahr
2005
kaum
mehr
aus
dem
See
gefischt
wird,
kümmert
sich
auf
der
albanischen
Seite
des
Sees
–
von
Armut
gedrängt
–
niemand
um
den
Artenschutz:
Der
Fisch
wird
weiterhin
rücksichtslos
gejagt.
In
beiden
Ländern
wird
die
Ohridforelle
auch
gezüchtet.
Zu
Zeiten
als
die
Bestände
noch
nicht
bedroht
waren,
wurden
regelmäßig
Fische
von
bis
zu
fünf
Kilogramm
gefangen.
Als
Rekord
gilt
eine
Länge
von
76 cm
bei
einem
Gewicht
von
6490 g.
Umsiedelungen
in
andere
Seen
haben
sich
als
wenig
erfolgreich
dargestellt.
Hier
ist
die
Ohridforelle
auf
einem
Foto
als
Präparat
zu
sehen.
Salmo
lumi
(Poljakov,
Filipi
&
Basho
1958)
Salmo
lumi
ist
eine
Fischart
aus
der
Familie
der
Lachsfische
(Salmonidae),
die
endemisch
im
Norden
und
Westen
des
Ohridsees
an
der
albanisch-mazedonischen
Grenze
nachgewiesen
wurde.
Der
taxonomische
Status
als
eigene
Art
ist
noch
nicht
abschließend
geklärt.
Eventuell
handelt
es
sich
bei
dem
beschriebenen
Exemplar
auch
um
einen
Fisch
der
anderen
Arten
aus
dem
Ohridsee.
Salmo
lumi
erreicht
eine
Länge
von
ca.
40
Zentimetern.
Äußerlich
ist
sie
den
anderen
endemischen
Arten
aus
dem
Ohridsee,
der
Ohridforelle
(Salmo
letnica),
Salmo
aphelios
und
Salmo
balcanicus
sehr
ähnlich.
Eindeutige
optische
Unterscheidungsmerkmale
sind
nicht
bekannt.
Kopf
und
Körper
sind
silbrig
mit
schwarzen
Flecken.
Rote
Flecken
sind
vor
allem
auf
dem
Seitenlinienorgan
vorhanden.
Leider
ist
auch
kein
Bild
vorhanden.
Salmo
macedonicus
(Karaman
1924)
Salmo
macedonicus
ist
eine
Forellenart,
die
endemisch
im
oberen
Bereich
des
Vardar
mit
Ausnahme
der
Crna
Reka
in
Mazedonien
vorkommt.
Salmo macedonicus erreicht eine Länge von bis zu 40 Zentimetern. Auf den Flanken liegen, vor allem im vorderen Bereich, zahlreiche große, augenförmige dunkel-weinrote Flecken, deren Zentrum gelegentlich schwärzlich ist. Große Tiere mit über 30 Zentimetern Länge weisen häufig drei vertikale schwarze Balken in der hinteren Körperhälfte auf, die vor allem bei Stress deutlich hervortreten. Die Rückenflosse weist oft enige schwach weinrote Flecken auf. Bei Tieren aus dem Bereich der Doduna und Basnica sind die vorderen Flecken auf dem Körper annähernd schwarz. Auch über die Lebensweise dieser Art ist nur wenig bekannt. Sie besiedelt schnell fließende Gewässer und findet sich häufig an Stromschnellen und unterhalb von Wasserfällen. Hier ist ein Bild der Forellenart zu sehen.
Salmo marmoratus (Cuvier 1829)
Die Marmorataforelle (Salmo marmoratus) oder auch marmorierte Forelle ist eine Forellenart aus der Familie der Lachsfische. Sie kommt endemisch nur in diversen Flüssen der italienischen und slowenischen Adria-Region vor. Die Marmorataforelle erreicht eine stattliche Gesamtlänge von über 120 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm. Der Körper ist silbrig bis olivgrün bzw braungrün mit zahlreichen unregelmäßigen bräunlichen Linien, die ein marmoriertes Muster bilden. Der Kiemendeckel weist ebenfalls bräunliche Flecken oder Linien auf. Das Verbreitungsgebiet der Marmorataforelle reicht von den nördlichen Zuflüssen des Pos in Italien, bis zu den Einzugsgebieten der Soča und der Rižana in Slowenien. Im italienischen Fluss Tiber wurde sie inzwischen eingeführt. Früher wurden auch Forellenpopulationen aus dem Einzugsgebiet der Neretva in Bosnien und Herzegowina und Kroatien, aus dem Skutarisee, aus dem Drin sowie dem Einzugsgebiet des Shkumbin in Montenegro, Albanien, im Kosovo und in Mazedonien der Marmorataforelle zugeschrieben. Nach Molekularanalysen kam man jedoch in einer 2002 veröffentlichen Studie zu dem Schluss, dass es sich bei diesen Populationen nicht um die eigentliche Marmorataforelle handelt, sondern das es sich um ein noch nicht identifiziertes ähnliches Taxon handelt. Die Marmorataforelle lebt wie die Bachforelle innerhalb von alpinen Gebieten, vorzugsweise in kalten Bächen und Flüssen mit Temperaturen, die im Sommer nicht mehr wie 15 °C erreichen. Die Marmorata erreicht ein Alter von über zehn Jahren. Die Milchner sind gewöhnlich mit drei Jahren geschlechtsreif, die Rogner brauchen dazu vier Jahre. Während der Laichzeit von November bis Januar, wenn die Temperaturen auf unter 6 °C fallen werden die Eier im Kiesbett von Flüssen in einer Tiefe von 0,6 bis 0,8 Metern abgelegt. Der Laichvorgang erstreckt sich unter Umständen über einen Zeitraum von einem Monat, in einigen Flüssen kann er jedoch auch nur wenige Tage dauern. Am intensivsten ist dieser in den Abendstunden während einer Neumondphase. Nach 59 bis 63 Tagesgraden ernähren sich die Jungfische zunächst von einer Vielfalt von wirbellosen Tieren. Die erwachsenen Fische sind in der Regel Fischfresser. Die Maromatoraforelle wird gegenwärtig von der IUCN als „nicht gefährdet“ klassifiziert. Aufgrund der starken Hybridisierung mit Salmo trutta f. fario und der norditalienischen Bachforellenart Salmo cenerinus, haben jedoch nur wenige reinrassige Populationen der Marmorataforelle überlebt. In den letzten Jahren konnte jedoch die Situation durch Aufstockung mit reinrassigen Exemplaren an vielen Habitaten verbessert werden. Wenn diese Schutzmaßnahmen beendet werden, könnte dies jedoch zu einem erneuten Gefährdungsstatus auf der Roten Liste führen. Weitere Bedrohungen gehen natürlich, wie so oft, von Wasserverschmutzung, Überfischung und diversen Flussbegradigungen aus. Hier und hier, sowie hier sind Fotos der Marmorata zu sehen.
Salmo montenigrinus (Karaman 1933)
Salmo montenigrinus ist eine Fischart innerhalb der Lachsartigen, die wie der Name schon hergibt endemisch auf der Balkanhalbinsel vorkommt, vor allem im Bereich der Morača und der Neretva. Salmo montenigrinus erreicht als klein wachsender Fisch lediglich eine Länge von bis zu 26 Zentimetern. Die Körperhöhe macht 25-28% der Gesamtlänge aus. Die Kopfoberseite und der Rücken sind gelblich und weisen keine Fleckenbildung auf. Die Flanken weisen dagegen zahlreiche kleine schwarze Punkte auf, die vor allem im Bereich unterhalb des Seitenlinienorgans liegen, sowie eine Reihe gleichmäßiger verteilter, roter Flecken. Der Oberkiefer ist kurz und breit ausgeprägt. Die Kiemenreuse weist zwischen 21 und 23 Dorne auf. Zwischen der Afterflosse und der Seitenlinie liegen 15 bis 17 Reihen von Schuppen. Hier findet man ein Foto von Salmo montenigrinus.
Salmo nigripinnis (Günther 1866)
Die Art Salmo nigripinnis ist eine Forelle, die endemisch im Lough Melvin in Norirland vorkommt. Salmo nigripinnis erreicht lediglich eine für eine Seeforelle bescheidene Länge von ca. 33 Zentimetern. Die Körperhöhe steht dabei im Verhältnis von 3,9 bis 4,4 zur Gesamtlänge. Die Körpergrundfärbung kann von hellbraun bis silbrig reichen, wobei zahlreiche schwarze Flecken vorhanden sind. Rote Punkte fehlen oder es finden sich nur wenige, sehr kleine innerhalb der hinteren Körperhälfte. Die Flossen, vor allem die Brustflossen, sind von dunkler Farbe. Die Art lebt renkenähnlich in relativ großer Tiefe und ernährt sich dabei von Plankton, besonders von Wasserflöhen und Zuckmückenlarven. Von November bis Dezember ziehen sie für das Laichgeschäft in die Zuflüsse des Sees. Hier ist ein Foto der Art zu finden.
Salmo obtusirostris (Heckel 1851)
Die Adria-Forelle (Salmo obtusirostris) ist eine so genannte Weichmaulforelle, die als ortstreue Art
die Flüsse der Karst-Gebiete im Dinarischen Gebirge bewohnt. Als Unterarten wurden bisher beschrieben: Salmo obtusirostris oxyrhynchus (Steindachner 1882) aus der Neretva und ihren Nebenflüssen Buna in Bosnien und Herzegowina und Vrljika in Kroatien, Salmo obtusirostris salonitana (Karaman 1927) aus dem Jadro, Salmo obtusirostris krkensis (Karaman 1927), aus der Krka in Kroatien und Salmo obtusirostris zetensis (Hadzisce 1960) aus der Zeta in Montenegro. Die Eigenständigkeiten dieser Taxa sind nicht gesichert. Im Vergleich zur Forelle (Salmo trutta) hat sie einen sehr kurzen, äschenähnlichen Kopf mit stumpfer Schnauze. Die Schwanzflosse weist dabei eine viel stärkere Einbuchtung auf. Der Fisch wird in der Regel nicht mehr als 50 Zentimeter lang und hat dabei einen verhältnismäßig stark gedrungenen Körper. Das größte bekannte Exemplar erreichte jedoch eine Länge von ca. 70 Zentimetern. Der Oberkiefer ist sehr breit und kurz, die Bezahnung schwach ausgeprägt. In der Farberscheinung ähnelt diese Art stark der Bachforelle (Salmo trutta f. fario). In allen Teilen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes, welches zusammen lediglich nur etwa 500 km² groß ist, wird die Adria-Forelle durch Querbauwerke, illegale Überfischung und fortschreitender Hybridisierung mit eingeführten Forellen (Salmo trutta) akut gefährdet. Hier und hier, sowie hier sind Bilder der Art bzw. deren Unterarten zu finden.
Salmo ohridanus (Steindachner 1892)
Salmo ohridanus ist ebenfalls eine Fortellenart, die endemisch im Ohridsee an der albanisch-mazedonischen Grenze zu Hause ist. Die Art wird leider intensiv befischt und auch in Aquakultur gezogen, wobei sie bedauerlicherweise seit fast 50 Jahren auch mit der Ohridforelle (Salmo letnica) gekreuzt wird. Salmo ohridanus erreicht eine Länge von bis zu 35 Zentimetern. Der Körper erscheint gelblich-silbrig ohne großartige Zeichnung oder mit lichter hellrosafarbener X-förmigen Fleckenzeichnung. Das Seitenlinienorgan verläuft über 100 bis 114 Schuppenspalten, wobei zwischen diesem und der Afterflosse 11 oder 12 Schuppenzeilen vorhanden sind. Am Pflugscharbein sind Zähne bis an den hinteren Rand vorhanden. Die Kiemenreuse weist 18 bis 22 Dorne auf. Die Art besiedelt den ältesten See Europas bis in 20 Metern Tiefe. Im Winter halten sich die Tiere im flachen Uferwasser auf. Die Tiere bilden, für Forellenarten eher ungewöhnlich, auch außerhalb der Laichzeit größere Gruppen. Der Laich wird im Zeitraum zwischen Dezember bis Februar in Ufernähe abgegeben. Salmo ohridanus wird in der Roten Liste der gefährdeten Arten als gefährdet geführt, vor allem wegen der künstlichen Hybridisierung mit Salmo letnica. Hier und hier ist Salmo ohridanus zu sehen.
Salmo pelagonicus (Karaman 1938)
Salmo pelagonicus ist ein Forellenfisch, der in Mazedonien und Griechenland vorkommt. Er
erreicht eine Länge von etwa 30 Zentimetern, wobei die Körperhöhe 24-28% der Gesamtlänge ausmacht. Die Flanken weisen vor allem in der oberen Hälfte schwarze Flecken, sowie häufig eine Reihe von schwachen Querbalken auf. Entlang des Seitenlinienorgans bzw. im Bereich unter dieser befinden sich zahlreiche blassrosa bis orange Flecken, die im hinteren Bereich der Flanke zahlreicher vorkommen, als die schon erwähnten schwarzen Flecken. Die Mundspalte ist tief und reicht bis zum Hinterrand des Auges. Die Art besiedelt die Bergbäche in ihrem Verbreitungsgebiet. Über die detaillierte Lebensweise des Fisches ist fast nichts bekannt. Hier ist ein Foto des Fisches zu sehen.
Salmo peristericus (Karaman 1938)
Salmo peristericus ist eine Forellenart aus der Familie der Lachsfische (Salmonidae), die endemisch im Gebiet des Prespasees im Dreiländereck von Mazedonien, Albanien und Griechenland vorkommt. Der Fisch ist klein bleibend und erreicht eine Körperlänge von nur bis zu 35 Zentimetern, wobei 72-75% der Gesamtlänge sich vor der Afterflosse befinden. Die Höhe des Körpers liegt bei 19-23% dieser. Der Kiemendeckel und das obere Drittel der Flanken weisen zahlreiche kleine schwarze Flecken auf. Augenförmige rote Flecken finden sich auf der gesamten Flanke. Die einzelnen Kiemenreusen besitzen 16 bis 18 Dorne. Die Art besiedelt die Fließgewässer in der Umgebung des genannten Sees. Es wird vermutet, dass sie sich aus einer ursprünglich den See besiedelnden Fischart ableitet, die dann zum Laichen in die entsprechenden Zuflüsse gewandert ist. Die Laichzeit liegt im November. Ein Foto des Fisches ist hier zu sehen.
Salmo rhodanensis (Fowler 1974)
Salmo rhodanensis kommt als Forellenart in der Rhone und ihren Zuflüssen, mit Ausnahme des Genfer Sees, sowie bis zu Roya und möglicherweise in den Seen Liguriens vor. Salmo rhodanensis ist eine großwüchsige Art und erreicht bis zu 80 Zentimeter Länge. Die Fischart weist auf dem Körper vier breite schwarze Querstreifen auf, die sich hinter dem Kiemendeckel, unter der Rückenflosse, über dem Ansatz der Afterflosse und am Ende des Schwanzstiels befinden. Rote Flecken fehlen. Jungtiere weisen eine Zeichnung von 9 bis 12 vertikal gestreckte Binden auf. Lokal kommen Hybriden mit Salmo cetti vor, die dann jedoch rote Flecken, sowie Flossen mit weißen Vorderkanten aufweisen. Die Art wird häufig auch als Doubs-, Rhone-, oder Zebraforelle bezeichnet.
Salmo rhodanensis besiedelt langsam bis schnell fließende, klare, kalte und sauerstoffreiche Fließgewässer. Als Nahrung dienen dabei Wirbellose, Fische und Amphibien. Die Laichzeit liegt meist im späten Dezember, wobei die Geschlechtsreife erst mit vier Jahren erreicht wird. Hier findet man Salmo rhodanensis als Foto.
Ich werde die Aufzählung in Kürze um
weitere Artbeschreibungen ergänzen!
Bis dahin verbleibe ich mit
freundlichen Grüßen und wünsche viel Spaß beim studieren und ansehen der
Bilder auf meiner Homepage!
Quellen der
vorliegenden Informationen:
Detlef Henkes