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Monschau 2011 2.0 - ein nasser Tag!

Hallo werter Besucher von Fliegenfischen-Deutschland.de,
nachdem ich am 12.06.2011 mit der Familie zwecks Fotos mit ein wenig Fischerei für einen guten halben Tag in Monschau an der Rur zu Gast war, hatte ich Blut geleckt und war einem ausgiebigen Besuch der Strecke nicht grundsätzlich abgeneigt.
Die Beweggründe waren klar:
1.) haftet mir immer noch ein gewisser Rurfluch bezüglich Erfolg an der Strecke in Monschau an
2.) habe ich die Strecke seinerzeit aus Rücksicht auf die Familie nur zu einem kleinen Teil befischen können
3.) herrschte seinerzeit extremes Niedrigwasser vor
4.) ist die Rur bei Monschau alles in allem ein sehr schönes Fischwasser, mit einem sagen wir mal speziellem Ambiente (wegen der malerischen Altstadt und aufgrund der vielen Zaungäste).
Nichts lag also näher als ein wenig herumzutelefonieren und ein paar Sinnesgenossen für einen gemeinsamen Trip zu begeistern. Gesagt und getan. Schon wenig später stand der Entschluß mit drei Mann den Brückentag nach Fronleichnam für einen Angelausflug mit meinem Freund Wolfgang und einem seiner Bekannten namens Gisbert zu nutzen. Am morgen des 24.06.2011 ging es also in aller Herrgottsfrühe mit Gisbert als Fahrer (der verfügt über einen kostenlosen Dienstwagen, der als Kombie zudem für eine solche Tour prädestiniert ist) auf in die Eifel.
Das malerische Eifelstädtchen präsentierte sich bei unserer Ankunft wie ausgestorben. Kein Wunder, denn zum einen war der Freitag ein Werktag und zum anderen hatten potenzielle Besucher und Fischer wohl auch mal auf die Wettervorhersage geachtet.
Schon die Hinfahrt ließ schlimmes befürchten und die Benutzung der Scheibenwischer war zeitweise unabdingbar. Gisbert fuhr verbotenerweise sogar unbehelligt und problemlos mitten durch den Ort (Anlieger frei) an einem Polizisten vorbei (und das mit einem auswärtigen Kennzeichen), der wohl allein schon aufgrund der Wetterlage Mitleid mit uns hatte.
Flugs ging es nach der Ankunft zum Hirsch-Cafe Oebel um die Lizenzen zu erwerben. Da es passenderweise wieder regnete nutzten wir die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Frühstück. Beim folgenden Blick von der Brücke auf die Rur vor Ort sah ich dann meinen ersten Weißfisch in der Rur dort oben, eine Barbe von ca. 30-40 Zentimetern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Das morgendliche Monschau - im Hintergrund ist links mit dem Hirsch-Cafe der Ort des Frühstücks und gleichzeitig die Kartenausgabestelle zu erkennen.

 

 

 

Bild oben: Bilder sagen mehr als Worte - Kanaldeckel bei Monschau! Geht das Wasser nicht üblicherweise den anderen Weg?

Der Jagdtrieb war geweckt und so ging es per Auto flussab in Richtung Campingplatz "am Rosenthal", wo wir das Fahrzeug dann endgültig abstellten.
Schon während des Umziehens wurden wir relativ gut angefeuchtet. Getrennt voneinander suchten wir uns da unten außerhalb des Ortes unsere ersten Hotspots und begannen mit der Fischerei. Ich bezog Stellung hinter einer kleinen Rausche, an der ich beim letzten Ausflug einen schönen Biß versäbelt hatte. Kaum hatten wir mit der Fischerei angefangen, da öffneten sich schon die Himmelsschleusen. Ich sah flugs zu in einem weiter entfernten Eingang eines Mehrfamilienhauses Schutz zu suchen. Gerade als ich dort angekommen war schüttete es schon wie aus Kübeln. Doch gerade als ich mir eine Zigarrette gedreht hatte und die genüßlich rauchte mit der Erkenntniss es gerade noch bis hier her geschafft zu haben schoß mir ein Schreck durch Kopf und Körper. Wo war meine Angeltasche? 
Die hatte ich wohl am Angelplatz liegenlassen!!!  Also ab in den Wolkenbruch und nachgesehen. Schöner Mist. Zu allem Übel hatte ich nicht einmal eine vernünftige Watjacke dabei (die besitze ich nämlich noch nicht) und war den Fluten mit Hemd und Pullover ausgesetzt. Das Wasser schoss regelrecht aus den Zuflüssen der Kanalisation in die Rur, so das einem Angst und Bange wurde. "Hoffentlich werde ich die Stelle noch erreichen, bevor der Fluss zu stark gestiegen ist!", dachte ich mir noch.
Nass wie ein Pudel, dafür aber mit Tasche kehrte ich zu meinem Unterstand zurück. Kurze Zeit später tauchte auch Freund Wolfgang dort im besagten Hauseingang auf, der trotz Watjacke ebenfalls ordentlich durchnässt war. Immerhin konnte er außer der feuchten Bekleidung auch mit zwei Fischkontakten im Jugendstil aufwarten.
Wir warteten die nächste Regenpause ab um uns dann unterhalb des großen Wehres am Stadtrand auszutoben. Dort gelang mir dann auch der Fang einer zwar durchaus maßigen Durchschnittsforelle, die dafür aber sehr schön gezeichnet war. Natürlich wurde das Tier nach einem Foto im Rurwasser zügig wieder releast.
Durchschnittsrurforelle bzw. Eifeler Urforelle, nicht besonders groß aber schön gezeichnet!
Von dieser Flusskurve aus arbeiteten wir uns dann gemeinsam weiter flussab vor. Irgendwann hielt ein Auto und der Fahrer fragte aufgeregt nach dem Besitzer eines silbernen Golf-Kombie. Das war Gisbert und den hatten wir seit Beginn der Fischerei nicht mehr gesehen. Im Nachhinein stellte sich heraus das Gisbert den Wagen über einer Betonplatte geparkt hatte, wo ein Abflusshahn drunter verborgen war und den wollte man wohl öffnen. Das ging aber nicht weil das Heck des Fahrzeugs im Weg war.
Irgendwann wurde das Wetter etwas freundlicher und mit der Sonne stieß auch der verlorene Sohn zu uns. Wir befischten in Folge gemeinsam die Rur flussab, wobei jedoch nur wenige kleine Forellen ans Band fanden. Bei einer nutzte ich die Gelegenheit und fotografierte sie im bernsteinfarbenen Rurwasser.

 

Bild unten: Kleine Forelle bei der Handlandung im bernsteinfarbenen Rurwasser.  Ich nutzte die Gelegenheit zu einem Unterwasserbild.  
Es wurde Zeit für einen Stellungswechsel und so machten wir uns auf zur Stadtstrecke. Ich stieg als erster in den Fluss und arbeitete mich watend vorwärts. Die beiden anderen gingen dagegen weiter flusshoch. Nachdem ich in einer Rieselstrecke ein paar Forellen in Kindergartengröße auf einen Stimulator und eine Rehaarsedge verhaftet hatte und ein vielversprechender Abschnitt an einer Rurbrücke in Sicht war fing es schon wieder an zu schütten. Mir ging nur durch den Kopf: "Vergiss die Fische und schau zu das Du es rechtzeitig unter die Brücke schaffst!". Das Vorhaben wurde zügig umgesetzt und so stand ich unter der zugigen Brücke und war zum Abwarten verdonnert. Zum Zeitvertreib verbrachte ich die Zeit damit von der Position unterhalb der Brücke zu fischen.
Das muss für die wenigen mit Regenschirmen bewaffneten Zaungäste schon ein ziemlich komischer Anblick gewesen sein. Jedenfalls war der Fischer unter der Brücke einigen einen Schnappschuss wert.
Aber die nächste Regenpause kam und so arbeitet ich mich weiter flussauf. Ziemlich genau unter der Eisenbrücke vom "Hotel zum Stern" bekam ich dann einen Strike einer Guten auf den Stimulator, den ich prompt viel zu spät mit einem Anschlag quitierte. Sicherlich von der Größe des Kopfes her (der war nämlich dabei fast ganz über Wasser zu sehen) ein Fisch von deutlich mehr als einem Pfund.
Bild oben: Besagte Stahlbrücke am "Hotel zum Stern". Hier ging mir einer von zwei Guten an diesem Tag  durch die Lappen!
Eine Weile befischte ich diesen weiter und selbst eine zweite Gelegenheit ließ ich ergebnislos verstreichen. Frustriert setze mich auf eine der Betonplatten im Fluss, rauchte mir eine und schonte mein inzwischen spürbares Kreuz. Sitzend fischte ich weiter und bot den wenigen Touries abermals ein seltsames Motiv, welches sie auch ausgiebig nutzten. Immerhin fanden sie die Distanzwürfe meinerseits interessant und ein paar kleine Bachforellen kamen auch noch dabei rum.
Bild oben:   Vor dieser Brücke, auf einer solchen Betonplatte beim Fischen in  sitzender Position, wurde  ich zur fragwürdigen Touristenattraktion.                
Es wurde inzwischen Zeit mal zu den beiden anderen zu stoßen und so begab ich mich watend weiter flussauf mitten durch die Stadt. Am Roten Haus fanden wir dann wieder zusammen. Wolfgang war mit einem halben Dutzend der kleinen aber bildhübschen Eifeler-Urforellen seit unserer Trennung wohl am erfolgreichsten gewesen. Wir befischten den Abschnitt am roten Haus eine Weile gemeinsam, bevor wir uns abermals trennten.
 
Bild oben: Am Roten Haus in Monschau. Hier fischten wir für eine Weile  gemeinsam.  Wolfgang flussab mit einer Nymphe und ich stromauf mit der Trockenen.
Wolfgang zog es in die Richtung, aus der ich gekommen war. Gisbert und meine Wenigkeit beschlossen aufwärts in Richtung obere Reviergrenze zu fischen.
Angemerkt sei hier: Es gibt oberhalb der Stadt kaum Zustiegsmöglichkeiten und die Waterei ist an diesem Fluss ein Knochenjob. Der Flussgrund besteht fast ausnahmslos aus großen Felsbrocken und Steinen. Hinter jedem lauert dazu ein tiefes Loch. Ein falscher oder unvorsichtiger Tritt auf dem glitschigen Geröll und man darf sich eines Vollbades erfreuen. Das Wetter hatte sich bis auf einige Schauern der Sprühregen-Klasse ein wenig beruhigt und die Sonne lugte inzwischen immer wieder mal durch die Wolken durch. Wir (Gisbert und ich) fischten und wateten eine gefühlte Ewigkeit flussauf, als ich oberhalb eines kleinen Wehres gerade die auf Tauchstation gegangene Fliege aus dem Wasser hob und daraufhin plötzlich von oben eine vertraute Stimme rief: "Da kam gerade eine hinterher, die hatte bestimmt zwei oder drei Pfund. Die Flanke hab ich genau gesehen!" Wolfgang hatte uns wieder gefunden und machte sich lautstark bemerkbar. Nun gut, ich hatte nichts beobachten können, vertraute ihm aber und servierte die Fliege erneut an dieser Stelle. Prompt stieg die Forelle und... ich versäbelte, was sonst. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen das gerade mit buschigen Fliegen aus Elch-, Hirsch- oder Rehhaar die Bissverwertung nicht einfach ist, da das buschige Material dafür sorgt dass der Fisch die Fliege beim Anbiss nicht selten mit dem Maul selber wieder wegstößt. Eine Klinkhammer wäre hier vielleicht angebrachter gewesen.
Gisbert und ich beschlossen dann Wolfgang zu folgen, der sich auf in Richtung Perlenbach gemacht hatte. Also hieß es gut einen Kilometer wieder watend zurückzulegen, um an einer Brücke in der Nähe einer Kapelle über die Böschung, einer Mauer und dem Brückengeländer wieder auf die Strasse zu gelangen. Inzwischen hatte sich Wolfgang schon per Handy bemerkbar gemacht und uns von einem Zustieg in Form von Trittleisten in der Mauer kurz oberhalb unterrichtet.

 
Bild oben: An einer Brücke bei dieser kleinen Kapelle befindet sich einer der  wenigen Zustiegsmöglichkeiten am oberen Abschnitt.
Letztendlich fanden wir den fröhlich fischenden Wolfgang gut einen Kilometer oberhalb wieder. Dort war der Fluss absolut unzugänglich, bis auf eine lebensgefährlich steile Böschung. "Da war der Knilch runter? Das geht doch niemals gut und wie in aller Welt soll man da wieder rauf?" schoß mir durch den Kopf. Ich suchte also eine günstigere Stelle oberhalb. Ergebnislos kehrte ich zurück und bemerkte das inzwischen auch Gisbert den riskanten Abstieg hinter sich gebracht hatte. Da ich keine Lust hatte noch mehr Strecke zu machen und auch nicht als Feigling da stehen wollte, fasste ich Mut und rutschte die viel zu steile Böschung hinunter. Hier in diesem Abschnitt fischten wir dann noch eine Weile (leider bis auf ein paar Bisse erfolglos), bevor uns unsere Knochen sagten das es Zeit für das Ende der Fischerei sei. Wir machten uns also auf den kilometerlangen Rückweg zum Auto. Wolle und Gisbert hatten dabei ihr Getackle demontiert, während ich noch voll ausgerüstet war. Ich merkte noch an das es eigentlich jetzt erst mit dem Abendsprung losgehen würde, aber der anstrengende Tag lag uns bleiern und feucht in den Knochen. Was der Regen nicht geschafft hatte, erledigte sicherlich der gesammelte Schweiß von allen Anstrengungen und Kletterpartien. Das ich mit dem Abendsprung dennoch Recht behielt, davon zeugte ein ruhiger Zug auf dem Weg zum Auto. Unablässig beobachteten wir in größeren Abständen die Ringe steigender Fische. Wolfgang und Gisbert hatten allerdings die Sch.....e gestrichen voll, wollten mir aber dennoch die Möglichkeit geben noch einmal für eine Viertelstunde mein Glück zu probieren, was ich auch tat. Schon der zweite oder dritte Wurf wurde belohnt und ich konnte noch einmal eine wunderschöne Forelle in den Händen halten. Danach hieß es aber wirklich Abschied zu nehmen. Die beiden Fischerkollegen saßen inzwischen sicher schon auf heißen Kohlen.
Bild oben: Mein letzter Fisch des Tages! Wieder ein Zwerg, aber sehenswert. Man beachte die angedeuteten Querbinden und die dunklen Punkte auf dem Kiemendeckel!
 
Insgesammt war das wieder ein wunderschöner Tag. Es gab zwar wieder keine großen Fische zu vermelden und das Wetter war mit ein wenig Wohlwollen eher als suboptimal zu bezeichnen. Aber wir haben unsere Fische gefangen und mit Gisbert einen neuen Sinnesgenossen (in diesem Fall vielleicht sogar Leidensgenossen) gefunden. Die Rur ist körperlich mordend und sicherlich in dieser Hinsicht nicht das gelbe vom Ei für einen alten Mann wie mich, aber sie wird mich wiedersehen. Irgendwann fange ich da meine große Fario... versprochen!
Müßig ist es noch zu erwähnen das wir auf der Rückfahrt von der Eifel an den heimischen Niederrhein in das schönste Wetter hieneinfuhren. Zu Hause angekommen quälten mich zudem noch übelste Muskelkrämpfe in den Beinen und während ich diese Zeilen niederlege laboriere ich noch an einem feinen Muskelkater in Beinen und Bauch. Aber freuen tu ich mich schon noch auf die nächste Tour de Rur!

Ich hoffe ich konnte sie mit diesem Bericht wieder ein wenig unterhalten und erheitern.

liebe Grüße
(vom einem inzwischen getrockneten)
Detlef Henkes

 

                                           

       

                   

             

          

     

          

 

Update zum Reisebericht:
Natürlich sah mich die Ahr schon sehr bald wieder, nämlich am drauf folgenden Sonntag. Dieses Mal begleitete mich mein Bekannter Fred auf dem Trip in die Eifel. Das Wetter war ebenso prächtig wie Montags zuvor und der Fluss litt immer noch ein wenig unter dem Niedrigwasser, da bislang immer noch keine nennenswerten Niederschläge zu verzeichnen waren.   Zunächst befischte ich den tiefen Gumpen der Sportplatzkurve, wo mir wenige Tage vorher der Fang einer strammen Regenbogenforelle glückte. Jedoch konnte ich dort trotz Ausdauer und Geduld lediglich eine gut maßige Bachforelle zum Anbiss bewegen. Kurz nachdem ich den Fisch releast hatte erregte allerdings ein anderes Tier meine Aufmerksamkeit! Vor mir schwamm etwas schlangenartiges durch die Ahr in Richtung gegenüberliegendes Ufer.                                           Zunächst dachte ich beim Anblick des 20-30 Zentimeter langen Gebildes an ein Neunauge. Jedoch....warum in Teufels Namen sollte ein Neunauge den Kopf über Wasser halten? Doch dann fielen mir die hellen Keilflecken am Kopf des schiefergrauen Tieres auf. Das war definitiv eine kleine Ringelnatter, die ihr Heil in der Flucht vor mir suchte. Leider gelang es mir trotz aller Bemühungen nicht ein Foto des seltenen Tieres zu machen. Fischereilich gestaltete sich der weitere Vormittag ein wenig zäh. Ich fing zwar meine Fische (meist Bachforellen um die dreißig Zentimeter lang), allerdings waren diese "hart erarbeitet".
 

 

 

 

 

 

 

 

 

An dieser Stelle konnte ich nicht nur ein halbes Dutzend Bachforellen fangen, ich begegnete dort auch einer Ringelnatter!

Gegen Mittag ließ es sich allerdings etwas besser an und ich konnte inzwischen auf eine Strecke von gut und gerne 10 Bachforellen zurückblicken. Inzwischen war ich in Höhe der Kurve am Klärwerk unterwegs.                                                  Bei meinen Bemühungen weitere Flossenträger zu überlisten hatte ich eine weitere Begegnung der besonderen Art. Völlig überraschend bemerkte ich wie sich aus dem Unterholz neben mir eine weitere Ringelnatter in den Fluss gleiten ließ. Dieses Mal war es aber ein bedeutend größeres Exemplar. Die Schlange war sicherlich um die 70-80 Zentimeter lang. Das war einfach der helle Wahnsinn. Da befischt man die Gegend schon seit fast 30 Jahren und sieht in der ganzen Zeit nicht eine dieser schönen und ungiftigen Schlangen und dann direkt zwei an einem Tag!                                                                         Am Nachmittag erregte zufällig eine Stelle meine Aufmerksamkeit, die ich in der Regel gar nicht befischen würde. Es handelte sich hierbei um einen Abschnitt mit reißender Strömung. Dieser war vielleicht zwei Meter in der Breite und zehn Meter in der Länge groß. Direkt der erste Wurf brachte eine schöne Regenbogenforelle ein. Alles in allem konnte ich diesem Hotspot zwei Regenbogner und ein halbes Dutzend Bachforellen entreißen. Unglaublich was diese kleine und begrenzte Stelle an Fisch hervorbrachte!
Eine von zwei Regenbogenforellen und                                                                   Bachforelle, beide aus besagtem Wildwasserabschnitt
 

 

 

 

 

 

Ringelnattern, wie diese begegneten mir dreimal an diesem Tag. Vom Exemplar in der Größe eines zu groß geratenen Tauwurms, bis hin zur stattlichen Schlange, die sicher einen guten Meter Länge vorzuweisen hatte reichte die Spanne. Die heimischen Ringelnattern sind selten zu beobachten und stehen unter strengem Schutz.

Am späten Nachmittag durfte ich mich vorübergehend damit beschäftigen mein verheddertes Vorfach wieder zu richten. Als ich nach dieser erfolgreichen, jedoch unfreiwilligen Geduldsprobe meinen Blick wieder Richtung Wasser wendete traf mich fast der Schlag. Unbemerkt hatte sich Ringelnatter Nummer drei herangeschlichen. Dieses Exemplar konnte sich nun wirklich Schlange schimpfen. Das Tier maß sicherlich einen guten Meter. Es musste nun doch ein Foto her, egal wie! Ich entschloss mich dazu das etwa zwei Meter vor mir im Wasser liegende Tier zwecks Fotoshooting zu ergreifen. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In dem Moment als ich den ersten Schritt auf das Tier zu machte zeigte es mir die lange Nase und tauchte elegant ab. Wieder blieb der erhoffte Bildbeleg auf der Strecke.
 

Bild links: Die Rausche im Hintergrund erbrachte mir zwei von drei Äschen an diesem Tag. Im Bild unten ist die handlange Äsche Nummer eins zu sehen.

 

 

Dieser Tag hatte aber noch mehr Überraschungen für mich parat. Kurz vor Ende des Angeltages befischte ich eine Rausche vor der Flussbiegung am Klärwerk. Ich präsentierte die Nymphe schräg stromauf und fischte sie in der Deathdrift. Es dauerte nicht lange bis das sich der erhoffte Erfolg einstellte. Zunächst konnte ich erfreut den Fang einer handlangen Äsche verzeichnen. Nach einem etwas mehr wie fingerlangem Exemplar am Vormittag, war das eine schöne Steigerung, da die Äschen an der Ahr aufgrund des Fraßdrucks durch den Kormoran sehr selten geworden sind. Doch der schöne Eifelfluss und Sankt Petrus hatten noch mehr für mich in petto. Als ich nach einem deutlich vernehmbaren Biss den Anhieb gesetzt hatte, gestalteten sich die Fluchten des Fisches anders wie die bisher von den Durchschnittsforellen gewohnten. Der gehakte Fisch zog vehement und ruckweise immer wieder Richtung Flussgrund. Als der Fisch dann letztendlich sicher gelandet war schaute ich nicht schlecht, hatte ich doch eine schöne Äsche am Band, die mit fast 30 Zentimetern für mich das größte Exemplar ihrer Art seit vielen Jahren hier an der Ahr darstellte. Das war der mehr wie versöhnlicher Abschluss eines überaus erfolgreichen Angeltages. Drei Äschen, zwei Regenbogenforellen, ein kleiner Döbel und fast zwanzig Bachforellen,......dazu die Begegnung mit drei Ringelnattern,.............Herz was begehrst du mehr?!
Bild oben: Äsche Nummer zwei konnte sich sehen lassen. Exemplare dieser Größe habe ich schon viele Jahre an der Ahr nicht mehr fangen können
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Eine der zahlreichen Bachforellen an diesem Tag. Unterwasseraufnahme während des Drills