zurück

Home

    

                    

                                                                  

 

August 2011 - Zu Gast an der Oberen Möhne am Rande des Arnsberger Waldes

Seit ein paar Jahren zieht es meine beiden Fischerfreunde Werner, Heinz und mich für gewöhnlich an die Gewässer Südkärntens und Sloweniens, um dort den hart verdienten, einwöchigen Fischerurlaub zu verbringen.                                                                               Leider machten uns in diesem Jahr diverse private Umstände einen Strich durch die Rechnung.                                                              Ein adäquates Ersatzziel, welches schneller, leichter und auch  problemloser zu erreichen war, musste also gefunden werden. Zudem standen nur drei Tage Aufenthalt im Raum, was die mögliche Entfernung des Reisezieles stark einschränkte. Die Wahl fiel dann letztendlich auf die von Mirjana Pavlic bewirtschaftete Möhne-Strecke am Rande des Arnsberger Waldes. Diese kannten Werner und ich schon von diversen Tagestrips, sowie natürlich durch die entsprechenden Beschreibungen und Erfahrungsberichte in diversen Print-Publikationen bzw. Internetforen. Warum also dort nicht auch mal  ein paar Tage fischend verbringen?                                        Nun, oft wird in Gewässer-/ und Reiseberichten der Eindruck  vermittelt, das die obere Möhne ein Fluss mit Fanggarantie für kapitale Forellen ist, an dem jeder Dahergelaufene leicht den Fisch des Lebens fangen kann. Entsprechend hoch sind dann auch die gesetzten Erwartungshaltungen der angereisten Gastfischer.                                                                                                                              Tatsächlich ist die Bestandsdichte der kapitalen Salmoniden aufgrund der Bewirtschaftungsphilosophie von Frau Pavlic  in der Möhne auch sehr hoch, allerdings wollen diese „Trümmer“ erst einmal gefangen werden. Jeder halbwegs vernünftige Fliegenfischer kann leicht an den Fingern abzählen, dass es einen Grund haben muss, warum man dort ohne weiteres Bach- und Regenbogenforellen der Ü60-Klasse beobachten (und seltener natürlich auch fangen) kann. Die großen Exemplare von Salmo trutta fario und Onchorhynchus mykiss erkennen die angebotenen Fliegenmuster schon (übertrieben geschildert) vor dem Aufsetzen auf das Wasser mit Bezug auf die entsprechenden Katalognummer und sind daher sehr selektiv und heikel bei der Nahrungsaufnahme.                                                Doch zunächst, bevor ich zu meinen persönlichen Erfahrungen an diesem schönen Niederungsfluss komme, ein paar allgemeine Anmerkungen und Informationen zum Gewässer:                                                                                                                                       Die Möhne speist die sehr bekannte Möhnetalsperre. Sie ist eine der großen Stauseen im Sauerland und kam im zweiten Weltkrieg aufgrund der Bombardierung der Staumauer durch die britische Luftwaffe leider zu einem zweifelhaften Bekanntheitsgrad. Heute ist sie jedoch ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler, Erholungssuchende und Raubfischangler. Der Fluss entspringt in etwa 556 m ü. NN Höhe am Südrand der Briloner Hochfläche am Osthang des Poppenberges. Nach 65,1 Kilometern Fließstrecke durch den Hochsauerlandkreis, bei dem rund 403 m Höhenunterschied überwunden wird, mündet die Möhne bei Neheim in die Ruhr. Der für den Gast-Fliegenfischer interessanteste Abschnitt ist der von Flyfishing-Europe betreute Abschnitt zwischen Allagen und Völlinghausen. Dort hat die Möhne den Charakter eines Niederungsflusses und kann erfreulicherweise mit einem guten Salmonidenbestand aufwarten. Neben Bach- und Regenbogenforelle als Hauptfischarten kommen auch die Äsche (sicherlich aufgrund des Charakters der eigentliche Leitfisch) und vereinzelt Bachsaiblinge und Seeforellen (letztere ziehen aus dem Möhnesee hoch) vor. Der Äsche ist es in den letzten Jahren aufgrund des Fraßdrucks durch den Kormoran auch an der Möhne nicht allzu gut ergangen, allerdings bemüht sich Frau Pavlic mit erheblichem Aufwand darum den dortigen Äschenbestand liebevoll zu hegen und zu pflegen. Offensichtlich inzwischen mit durchaus zählbarem Erfolg, denn sie konnte sich inzwischen dazu durchringen die Äschenfischerei im Winter wieder freizugeben.

 

Bild links: Karte der seit 2012 von der Brinkhoff GmbH bewirtschafteten Möhnestrecke. Mit freundlicher Genehmigung der Firma Brinkhoff. 

©:Brinkhoff GmbH

Bild oben: Keine guten Vorzeichen - Wir wurden mit einem "Donnerwetter" empfangen

Doch kommen wir nun zu den persönlichen Eindrücken des Möhnetrips:                                Eine gute Planung solch einer Tour ist sicher Gold wert und kann so manch böse Überraschung vermeiden helfen. Der Teufel kann hier aber auch durchaus im Detail stecken. Dazu später aber mehr.  Wir hatten uns den uneingeschränkt empfehlenswerten Niederbergheimer Hof als Quartier für die Zeit dort  ausgesucht und die entsprechenden Zimmer im Vorfeld reserviert. Natürlich statteten wir am Ankunftsmorgen dem Ladenlokal von Flyfishing-Europe einen Besuch ab, um zum einen dort die Fischereierlaubnisscheine abzuholen, einige Kleinigkeiten einzukaufen und um uns zum anderen über die derzeit laufenden Fliegenmuster zu informieren. Kurze Zeit später wurden wir dann auch schon von Mirjana Pavlic persönlich, der Geschäftsführerin von Flyfishing-Europe und ihres Zeichen Fliegenfischerin mit Leib und Seele (dazu noch eine sehr gute und erfahrene), herzlich begrüßt.Es kam wie es kommen musste, ein längerer Smalltalk sorgte im Nachhinein  für eine verspätete Ankunft am Fischwasser.

Als wir gerade unser Getackle fertig machten (und hier kommen wir zum Teufel, der im Detail steckt) begrüßte uns Petrus mit einem kurzen, aber deftigen Gewitter. Man kann ja alles planen und organisieren, aber auf das Wetter hat man  keinerlei Einfluss und leider verhieß die Vorhersage für die nächsten Tage auch nichts Gutes. Nachdem sich die Wetterwogen wieder etwas geglättet hatten, machten wir uns auf den Weg zur so genannten Altherrenstrecke.                                                                                                                Dieser Streckenabschnitt bei Niederbergheim grenzt an einer Uferseite an einer Felswand und weist auf der befischbaren Uferseite eine erhöhte Böschung an einem größeren Wiesengelände auf. Daher ist an dieser Stelle auch ein langstieliger Schonkescher zwingend erforderlich. Der Beginn der „Altherrenstrecke“ wird durch den Zusammenfluss zweier Möhnearme bestimmt, während das Ende derselben durch eine felsige Rausche gebildet wird. Schnell waren im ruhigen Wasser die ersten kapitalen Regenbogenforellen ausgemacht. Sie patrouillierten gut sichtbar knapp unter der Oberfläche durch das träge dahin fließende Möhnewasser. Allerdings ließen sie sich, wie auch schon erwartet bzw. befürchtet, von nichts und niemandem beeindrucken. Weder Trocken-, noch Nassfliege, Nymphe oder Streamer wurden von den prächtigen Fischen beachtet. Immerhin fanden diverse schöne Bachforellen von Mitte dreißig den Weg an das Band. Bei mir brachte derweil eine Prince-Goldkopfnymphe die Wende und erlöste mich vom „Schneidertum“.          Da dieser gut erreichbare und daher relativ stark frequentierte Abschnitt aufgrund der kapitalen Fische recht beliebt ist, kann die Fischerei dort als sehr heikel betrachtet werden. Die Fische sind natürlich „geimpft“ und äußerst argwöhnisch. Im zeitigen Frühjahr, wenn erst wenige Angler dort waren sind an der „Altherrenstrecke“ aber sicherlich relativ gut absolute Traumfische zu fangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Der Beginn der "Altherrenstrecke" - hier fließen zwei Möhnearme zusammen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Das Ende der "Altherrenstrecke" ist durch eine Rausche gekennzeichnet. Unterhalb dieser befindet sich ein vielversprechender Pool.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Mitten in der "Altherrenstrecke" - kennzeichnend für diesen Abschnitt ist das fast stehende Wasser und die kapitalen Regenbogner, die jedoch heikel und sehr selektiv sind. Einen guten Fisch zu sehen heißt hier noch lange nicht ihn auch ans Band zu bekommen!

Nach einer Weile( und inzwischen nachlassendem Erfolg), entschlossen wir uns dann an den Anfang der ca. 10 Kilometer langen Strecke von Frau Pavlic zu fahren. Unser zweites Ziel war Pool 1 bei Allagen. Auch dort kommen zwei kleinere Arme der mäandrierenden Möhne zusammen und vereinigen sich unmittelbar vor einem tiefen Pool mit erhöhtem Strömungsdruck. Wer diesen kleinen Pool sieht glaubt zunächst nicht welche Überraschungen dieser bereithält. Schnell fanden dann auch einige schöne Bachforellen Geschmack an dem von mir angebotenen Wooly-Bugger. Während Heinz an gleicher Stelle auf ähnliche Weise ebenfalls den ersten Erfolg verzeichnete, suchte Werner sein Heil etwas weiter flussab im grünen Tunnel der Möhnestrecke. Natürlich  verflog die Zeit viel zu schnell und es wurde Zeit zum Hotel zu fahren und die Zimmer zu beziehen, sowie für die eigene Nahrungsaufnahme zu sorgen. Die gute Küche im Niederbergheimer Hof sorgte dann auch gut und preiswert für das leibliche Wohl. Ein paar „Halbe“ später zogen wir uns dann auf unsere Zimmer zurück und erholten uns von dem anstrengenden und erlebnisreichen ersten Tag.

Bild oben: Eine überaus empfehlenswerte Unterkunft - Der "Niederbergheimer Hof" bei Niederbergheim!                                                                                           Ab 2012 Fliegenfischerfachgeschäft und Fischerhotel der Firma Brinkhoff GmbH
Am darauf folgenden Morgen wurde ich unsanft durch die Weckfunktion meines Handys aus dem Schlaf gerissen. Dieser hatte mich am Vorabend derart übermannt,  dass ich nicht einmal den Fernseher hatte ausstellen können. Nach einem Kaffee und einer „Morgenzigarette“ im „Kaminzimmer“ traf ich dann auch schon schnell auf Heinz und kurze Zeit später fand auch Werner den Weg ans reichhaltige Frühstücksbuffet. Frisch gestärkt ging es dann wieder an die Möhne. Zunächst wieder in die Nähe des Hotels. Werner und Heinz platzierten sich unterhalb der Altherrenstrecke und befischten (sehr erfolgreich) den dortigen Pool, während ich (etwas weniger erfolgreich) den Großfischen der Altherrenstrecke nachstellte. Wieder wurden von mir alle Registerkarten gezückt, aber den Fischen war das offensichtlich relativ egal. Nach einer Weile hieß es dann wieder auf zu Pool 1, wo mich die dortige „Bachforellengesellschaft“ fasst bis an die Verzweiflung trieb. Immer wieder wurde mein schwarzer Streamer von großen Fischen gut sichtbar heftig attackiert, aber ein nennenswerter Erfolg blieb aus. Offensichtlich bissen diese nur auf das überstehende Stück Marabou-Schwanz.
Bild oben: Pool 1 kurz  nach Streckenbeginn - deutlich sichtbar attackiert eine Forelle die angebotene Fliege
Bild oben: Pool 1 beherbergt kräftige und gut genährte Bachforellen

Nach einer weile waren die Fische im Pool 1 aber offensichtlich verangelt, so das ich mich in den grünen Tunnel flussabwärts begab. Hier wechseln sich ständig  schneller fließende und flache Abschnitte mit ruhigen und sehr tiefen Zonen ab. Überall hat es tiefere Rinnen und Todholz. Ideale Vorraussetzungen für die Versteck liebende Bachforellen und große, scheue Regenbogner. Einen wertvollen Hinweis habe ich bezüglich der Befischung dieser Strecke noch:                                                                                                   Unbedingt eine relativ kurze Rute (7,5-8,5 Fuß) mitnehmen, denn dort ist die Werferei äußerst schwierig und aufgrund der Gegebenheiten nur sehr eingeschränkt möglich. Ohne Rollwurf, Arrow- and Bow- Cast oder Switchcast geht da leider gar nichts. Ich habe durch eine falsche Rutenwahl (9 Fuß Länge) am dritten Tag selbige leider mit einem Spitzenbruch teuer bezahlen müssen. Irgendwo hatte ich da wohl einen Ast übersehen. Aber auch die geliebte Wathose hat an der Möhne durchaus nicht nur Freunde. Also Obacht vor dem Stacheldraht an den Rinderweiden. Der verträgt sich sehr schlecht mit Goretex und ist biestiger weise auch noch teilweise Strom führend. Diese Erfahrung hat jeder von uns irgendwann in den drei Tagen, jeweils  zur Belustigung der jeweiligen Kollegen, gemacht. Ich persönlich bin mit dem Spitzenring an einen Stacheldrahtzaun gekommen und weiß nun dass Kohlefaserruten trotz der Lackierung hervorragende Leiter sind. Mich hat es bei dieser Erfahrung  jedenfalls fast aus den Watschuhen gehauen. Das nächste Ziel, welches wir uns ausgesucht hatten, war der Bereich eines Wehres in der Nähe eines Naturstein verarbeitenden Betriebes. Dort konnte ich dann das Mitleid einer Bachforelle erregen, die zunächst dafür sorgte das ich an diesem Tag wenigstens nicht Schneider blieb.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: Der Pool unterhalb des Wehres brachte mir am zweiten Tag zunächst einmal wenigstens  eine kleine Bachforelle, die zunächst dafür sorgte das ich kein "Schneider" blieb.

An diesem Wehr trafen wir dann noch auf einen Jahreskarteninhaber, der uns eindrucksvoll vom Potenzial des schönen Flüsschens berichtete. Wie gut er es doch hatte, denn er wohnt keine dreißig Kilometer entfernt und kennt das Gewässer wie seine Westentasche. Nebenbei zeigte er mir das Bild eines schönen Bachsaiblings, den er dort im Vorjahr hatte verhaften können. Schon wieder war die Zeit viel zu schnell vergangen und unsere Mägen rebellierten aufgrund des aufkommenden Hungers. Es wurde also Zeit etwas für die eigene Wellness zu tun und die persönlichen Befindlichkeiten zu erfüllen.                                                                                                       Während Werner und Heinz nach dem Essen keine weiteren Ambitionen für die Fischerei am Abend zeigten, legte ich mich noch einmal für eine Stunde ins Zeug und befischte den Pool unterhalb der Altherrenstrecke, sowie das Stück direkt an der Straßenbrücke von Niederbergheim. Meine Bemühungen wurden auch prompt mit zwei schönen Bachforellen belohnt, wovon eine sicher die 40 Zentimeter-Marke knackte und die andere ideal für Forelle nach „Müllerinnenart“ gewesen wäre.
Bild oben: Das Möhnewehr kurz vor Allagen - hiert teilt sich die Möhne in zwei Arme.

Bild oben: Malerisch fließt die Möhne in Richtung Niederbergheim.

                   Bild oben: Rausche an der Brücke bei Niederbergheim - Heim einer  Bachforelle

 

                                                                                                      Bild rechts: Brücke bei Niederbergheim

Bild oben: Die Niederbergheimer Mühle - der Mühlengraben davor ist anglerisch passé

 

                                                                                                                                                                                Bild oben: Blick auuf den Mühlengraben - Schongebiet

Der dritte und letzte Tag führte uns zunächst an das Streckenende bei Völlinghausen. Dort fließt die Möhne überwiegend mittelschnell durch  weiträumige Wiesengelände und ist relativ flach. Aber auch hier gibt es überall viel versprechende Züge und Rinnen. Leider waren dort schon ein paar Fliegenfischer unterwegs und wir entschlossen uns dazu lieber noch einmal den Mittellauf der Strecke zwischen Niederbergheim und Allagen zu befischen. Inzwischen war es sehr sonnig und ziemlich schwül geworden. Anscheinend hatte der plötzliche Wetterumschwung auch Einfluss auf das Gemüt und den Appetit der Fische, denn diese zeigten sich zunächst nicht von ihrer besten Seite und ließen sich von unseren intensiven Bemühungen um deren Gunst nicht wirklich beeindrucken.                            Werner zog es gegen Mittag  dann vor dem Ladengeschäft der Pächterin noch einmal einen Besuch abzustatten, während Heinz und ich einen erneuten Stellungswechsel anvisierten.                                                                                                                                             Erst dieser Platzwechsel an den Abschnitt bei Allagen sorgte dann wieder für ein wenig Action.

Bild links: Abschnitt  der Oberen Möhne bei Völlinghausen

Bild oben und rechts: Bei Völlinghausen ist die obere Möhne überwiegend flach, hat aber auch  immer wieder einige sehr viel versprechende tiefe Rinnen vorzuweisen.

Während Heinz an Pool 1 in Folge drei schöne Bachforellen verhaften konnte, schlug ich mich mit dem Phänomen vom Vortag herum. Mehrere Bachforellen (teils auch sehr große) attackierten meinen Köder heftig, konnten aber dennoch nicht verhaftet werden. Irgendwann war der Spuk dann vorbei und wir zogen weiter flussab in die“Tiefen“ des“ grünen Tunnels“.                                                                                                                                                                                                    Wie schon erwähnt ist eine ungehinderte Werferei hier fast nicht möglich. Tiefe Züge, deren Bewatung unmöglich ist und wo fast keine Strömung mehr vorhanden ist wechseln sich ab mit knietiefen Abschnitten, die dann wieder etwas schneller dahin fließen. Kurz vor einer sehr viel versprechenden Stelle (einer massiven Ansammlung von Todholz) gelang es mir dann auch meinen ersten Fisch des Tages ans Band zu locken. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste: Dieser sollte für mich auch der letzte im Zuge dieses Trips bleiben. Bei einem Rollwurf mit dem eigenschweren Wooly-Bugger verfing dieser sich in einem Ast, den ich wohl übersehen hatte. Ich watete unter diesen und zog an der Leine. Nichts zu machen. Er hatte wohl sein endgültiges Grab gefunden. Ich riskierte also den Vorfachbruch. Als das Vorfach samt Pitzenbauer-Ringerl zurück schoss gab es einen hässlichen Knall. Oh Gott, das war doch wohl nicht die Rutenspitze! Nach einer kurzen Inspektion war ich zunächst erleichtert.

Bild oben: Fischen im grünen Tunnel - Ab Höhe des Baumes (links) kann man nicht mehr stehen
Bild oben: Heimat diverser schöner Forellen und eines Eisvogelpaares - Todholz in der Möhne
Bild oben: Meine letzte "Möhneforelle" -  Sie konnte einem Woolly-Bugger nicht wiederstehen!
Ich sah ca. 15 Meter flussab einige sehr schöne Regenbogenforellen unablässig steigen. Folglich entschloss ich mich dazu diese mit der Trockenfliege anzufischen. Doch egal was ich ihnen vorsetzte und präsentierte – sie waren einfach nicht zu überzeugen. Da musste wohl einer meiner Favoriten her.....eine „Royal Wulff“. Die hatte mir schon so manchen Angeltag gerettet. Während ich diese anknüpfte, verhedderte sich von mir unbemerkt  die Spitze meiner Rute im Gewirr der Äste über mir. Vorsichtig versuchte ich diese wieder da heraus zu fädeln, als es ohne Gewalteinwirkung auf einmal leicht knackste. Traurig hing darauf die Rutenspitze hinunter. Der inzwischen zu mir gestoßene Fischerfreund Werner beobachtete die Szenerie und meinte ich solle doch die Ersatzrute aus dem Auto holen. Doch ich war bedient und die Lust zu fischen war dem Frust über den Rutenbruch gewichen.                                                         Ich überließ die Möhne meinen beiden Fischerfreunden und trottete deprimiert zum Auto. Während ich mir am Abend das „Schnitzelbuffet – all you can eat“ gönnte, welches derzeit Mittwochs im Niederbergheimer Hof zu bekommen ist, befischten meine Fischerfreunde noch ein Stündchen den Pool hinter der Altherrenstrecke. 
Bild oben: Charakteristisch für die Möhne -  Naturbelassene Abschnitte mit dichtem Bewuchs!
Bild oben: Stilleben mit indischem Riesenspringkraur -  Unterhalb der Brücke bei Niederbergheim.
Bild oben: Der "Pool 1" -  Auch hier finden zwei Möhnearme wieder zusammen.

Auf der etwa zweistündigen Rückfahrt resümierte ich gedanklich die Erlebnisse an der Möhne der vergangenen drei Tage:             Ja.....schön ist sie, die Möhne und sie ist zweifellos Heimat eines reichhaltigen und abwechslungsreichen Fischbestandes. Aber sie ist auch bisweilen ein sehr schwieriges Flüsschen, welches streckenweise keinen Rückraum oder Platz für die Werferei hergibt. Hier, wo sich Eisvogel und Wasseramsel noch heimisch fühlen, ist absolutes „Indianerfischen“ angezeigt und man kann die Fischwaid  dort ohne weiteres eher als „Pirsch“ bezeichnen. Wer die Möhne jedoch zu nehmen weiß und sich den örtlichen Gegebenheiten durch entsprechenden Gerätewahl und Taktik anzupassen versteht, der wird oft mit herrlichen Fängen belohnt. Nicht selten steht man gedankenverloren und verzaubert im Fluss und übersieht zunächst all die herrlichen Fische. Verhält man sich dann absolut ruhig, sieht man urplötzlich die großen Regenbogen- und Bachforellen unmittelbar vor den eigenen Füssen vorbeiziehen.                                  Dieses Mal hatte es wohl nicht sein sollen. Wir fingen keine Forellen in der Größe von „Wasserschweinen“ oder etwa einen der selteneren Bachsaiblinge, Äschen oder Seeforellen, auch vermochten  wir nicht durch wahrhafte Massenfänge zu glänzen,  aber dennoch haben wir eine schöne und kurzweilige Fischerei erlebt, in  deren Verlauf zahlreiche Bachforellen zwischen 30 und 40 Zentimeter und sogar Regenbogenforellen bis 50 Zentimeter Länge den Weg an die Fliegenleine fanden. Für die nächste Möhne-Tour (die ist natürlich schon fest vorgemerkt) bin ich jedenfalls gewappnet und werde mein Gerät sicherlich besser auf die gegebenen Verhältnisse abstimmen.                                                                                                                                                                             Wie es mir / uns  dann ergangen ist, darüber werde ich bei Gelegenheit selbstverständlich wieder ausführlich berichten.

 

Infobox:

Gewässer: Obere Möhne
Besatz / Fischarten: Regenbogen- und Bachforellen, Äschen und Saiblinge, sowie vereinzelt Weißfische
Ausgabestellen für Tageskarten:

 

 

 

 

 

 

 

Brinkhoff GmbH im Niederbergheimer Hof

Möhnestraße 484

59581 Warstein-Niederbergheim

Deutschland

Telefon: 02925 5729938

Telefax: 02925 9768648

E-Mail: info@brinkhoff.com

                                                                                                                                    Internet: www.brinkhoff.com                                                                      

Preise:

 

 

 

 

Tageskarte 30,00 €                                                                                             Saisonkarte (Mai bis September) 350,00 €                                                      Jahreskarte 450,00 €

Wochenendpauschale: 2,5 Tage Fischen incl. 2 Übernachtungen mit Halbpension im Niederbergheimer Hof 199,00 €

Pauschale 2 Tage fischen und eine Übernachtung im Niederbergheimer Hof derzeit 99,00 €

nähere Infos auch unter:

 

 

 

 

Im September an der oberern Möhne (externer Link) 

Wieder an der oberen Möhne (externer Link)

Mal wieder an der Oberen Möhne (externer Link)

The perfect day (externer Link)

Werner Berens über die obere Möhne (externer Link)

 

Bedingungen:

 

Fischerei ganzjährig - im Winter ist die Äschenfischerei möglich. Sonstige Bedingungen bitte erfragen oder der Homepage der Brinkhoff GmbH entnehmen!

Euer

Detlef Henkes